© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  22/08 23. Mai 2008

Meldungen

„Tatort“-Kommissarin: Strafrecht ist zu lasch

BERLIN. Die neue „Tatort“-Kommissarin Simone Thomalla hält das deutsche Strafrecht in bezug auf Sexualdelikte für „zu lasch“. Dies beweise auch die Häufigkeit der Rückfalltäter. Diese würden nach psychologischen Gutachten oft zu schnell wieder freigelassen, dabei sollten viele von ihnen länger medizinisch betreut werden, sagte die 43jährige Schauspielerin diesen Montag der Bild-Zeitung. „Wer dieses Krankheitsbild in sich trägt, ist meiner Meinung nach nicht so schnell therapierbar – wenn überhaupt.“ Simone Thomalla ist am kommenden Sonntag (25. Mai) das erste Mal als Leipziger „Tatort“-Kommissarin Eva Saalfeld in der ARD zu sehen. Die Folge „Todesstrafe“, in der es um Kindesmißbrauch und Selbstjustiz geht, ist der insgesamt 700. „Tatort“.

 

Neue Kritik an „Bibel in gerechter Sprache“

BONN. Scharfe Kritik an der „Bibel in gerechter Sprache“ hat der evangelische Theologieprofessor Okko Herlyn geübt. Ihm sei keine einzige Übersetzung bekannt, die von vornherein darauf verzichte, sich um Originaltreue zu bemühen, sagte er auf einer Tagung der Evangelischen Akademie im Rheinland zu klassischen und zeitgenössischen Bibelübertragungen am 14. Mai in Bonn. Die „Dreistigkeit, eine Übersetzung anzubieten, die im Grunde gar nichts anderes sein will als die Durchsetzung eigener Interessen“, sei neu, so Herlyn. Es werde eine Grenze überschritten, die für die reformatorische Theologie bislang Tabu gewesen sei – die Unterscheidung zwischen Text und Auslegung. In der im Oktober 2006 erschienenen „Bibel in gerechter Sprache“ sind unter anderem Erkenntnisse der feministischen Theologie verarbeitet (JF berichtete).

 

Adenauer-Literaturpreis für Ralf Rothmann

WEIMAr. Der Schriftsteller Ralf Rothmann (55) ist mit dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung ausgezeichnet worden. Bei der Verleihung des mit 15.000 Euro dotierten Preises vergangenen Sonntag in Weimar würdigte Thüringens CDU-Ministerpräsident Dieter Althaus das literarische Schaffen Rothmanns: „Sie nähren den lebendigen, manchmal kontroversen Gedanken- und Meinungsaustausch zwischen Literatur und Politik und setzen sich mit dem schwierigen Prozeß der Erinnerung auseinander.“ Rothmanns Erzählkunst bereichere die deutsche Literatur der Gegenwart um Vielfältigkeit, Spannung und gesellschaftliche Relevanz. Rothmann wurde 1953 in Schleswig geboren, wuchs im Ruhrgebiet auf und lebt heute in Berlin. Zuletzt veröffentlichte er 2006 den Erzählband „Rehe am Meer“.

 

Umfrage zu Dürers „Betenden Händen“

NÜRNBERG. Sie sind das bekannteste Werk Albrecht Dürers (1471–1528), millionenfach kopiert und variiert: die „Betenden Hände“. Vor 500 Jahren hat der Nürnberger Maler sie für ein Altarbild entworfen. Seitdem gingen die „Betenden Hände“ gemalt, geschnitzt, als Relief und auch als Tätowierung um die ganze Welt. Die Stadt Nürnberg will nun wissenschaftlich klären, was es mit dieser Erfolgsgeschichte auf sich hat. Im Internet können Besitzer der „Betenden Hände“ in einem Fragebogen schildern, in welcher Form sie das Motiv zu Hause haben, wo es hängt und was es ihnen bedeutet (www.duerer.nuernberg.de). Die Ergebnisse der Umfrage sollen im Rahmen der Ausstellung „1.000 mal kopiert ...“ vom 22. November bis 14. Dezember in Nürnberger Kunsthaus präsentiert werden.

 

Sprach-Pranger

„Leihlights im Mai“

Werbung der Videotheken­kette Empire

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen