© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  22/08 23. Mai 2008

Leserbriefe

Zu: „Letzter Ritt“ von Dieter Stein, JF 21/08

Held und Vorbild

Freiherr von Boeselager ist ein großer Held und ein Vorbild im Hinblick auf die Vaterlandsliebe und die damit verbundene Bereitschaft, Opfer zu bringen. Doch ist er auch gleichzeitig ein Vorbild dafür, was einem die Fähigkeit für ein solches Leben verleiht.

Bischof Friedhelm Hofmann, der das Requiem für den verstorbenen Widerstandskämpfer feierte, antwortete auf die Frage, was man nach dessen Tod noch von ihm lernen könne, folgendes: Es ist wichtig, klare Standpunkte im Leben zu gewinnen und diese dann Tag für Tag zu leben. Der Glaube an Jesus Christus ist hierfür ein wichtiger Rückhalt und eine stetige Motivation.

Es ist erfreulich zu sehen, daß die JUNGE FREIHEIT nicht nur das Vermächtnis des Freiherrn von Boeselager antritt, sondern auch denselben Rückhalt und die gleiche Motivation besitzt. Machen Sie weiter so!

Jan Weremchuk, Frankenthal

 

 

Zu: „Mehr Freiheit wagen“ von Dieter Stein, JF 21/08

So peinlich wie durchschaubar

Was war denn von der Zeit schon anderes zu erwarten als die jetzt gestartete Denunziantenaktion gegen Rechts? Das selbstgefällige Erbauungsblatt für norddeutsche Pastorentöchter, linksgestrickte Lehrer und Multikulti-Bildungsbürger, dem immer mehr die Leser davonlaufen, sucht krampfhaft seine Rettung in einer Kampagne. Und was würde sich da besser anbieten als die Dämonisierung aller Rechten! Peinlich und durchschaubar ist es allemal. Und ein demokratiepolitischer Skandal noch dazu.

Aber die Anti-Rechts-Kampagnenmacher der Zeit werden Pech haben. In ein paar Monaten wird kein Schwein mehr von dieser Kampagne reden. Die bundesrepublikanische Konsum- und Spaßgesellschaft wird sich für die Aktion schlicht nicht interessieren – und hat so gesehen und kraft ihrer Ignoranz auch etwas Gutes. Die Zeit wird über die Aktion der Zeit ganz einfach hinweggehen.

Dr. Franz Spitzauer, Salzburg, Österreich

 

 

Zur Meldung: „Marinebund lädt Daschitschew aus“, JF 21/08

Es mit Oliver Kahn halten

Es ist immer wieder dasselbe. „Bürgerlich“ gerät langsam zum Synonym für „feige“. Da halte ich es doch mit Oliver Kahn: „Wir brauchen Eier in der Hose!“

Oberst d. R. Rainer Thesen, Nürnberg

 

 

Zu: „Die Demokratin“ von Peter Freitag, JF 21/08

Nahm, was sie kriegen konnte

„Eine ehemalige FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda ist heute Bundeskanzlerin.“ So Oskar Lafontaine in einem Interview mit der Welt am 14. April 2008. Was wollen Sie also mit Frau Walsmann? Agitprop-Sekretärin wurde ganz gewiß auch nicht jeder im ehemaligen ersten deutschen Arbeiter- und Bauernstaat. Kein Wunder, daß hier die „Faschismuskeule“ geschwungen wird. Die Leute wurden doch dafür gehörig ausgebildet. Und die Christlich-Demokratische Union (laut Rudolf Augstein ist jeder Begriff unzutreffend) nahm eben, was sie kriegen konnte.

Carl Günter Koch, Bingen

 

 

Zu: „Die Stille nach dem Sturz“ von Peter Freitag, JF 20/08

Leipzig war vergebens

Spätestens jetzt muß jedem realistisch denkenden Deutschen endgültig klar sein, daß die BRD kein demokratischer Rechtsstaat ist, wie unser herrschendes Politikersyndikat uns immer noch suggerieren will. Wer Volksabstimmungen zu EU-Verträgen fordert, kritisch Multikulti oder die israelische Politik hinterfragt, ist bei der uns regierenden Clique ganz schnell offline. Der Kampf der Leipziger Freiheitskämpfer für Menschenrechte von 1989 war leider vergebens, und dieses ist das wirklich absolut Tragische.

Carsten Zöllner, Berlin

 

Keine Chance

In dem Zusammenhang möchte ich ein ganz ähnliches Erlebnis schildern, das zeigt, daß man gar nicht gewillt ist, „konservative“ Menschen den politischen Diskurs mitgestalten zu lassen.

Als im vergangenen bayerischen Kommunalwahlkampf ein ehemaliges Mitglied der Republikaner und langjähriger gewählter Kreisrat bei mir in meiner damaligen Funktion als stellvertretender ÖDP-Kreisvorsitzender anfragte, auf der ÖDP-Liste kandidieren zu können, wurde daß nicht nur von der lokalen Presse, sonder sogar von Parteimitgliedern äußerst negativ bewertet und bisweilen öffentlichkeitswirksam bekämpft, als ich meine Unterstützung einer möglichen Kandidatur hierzu kundtat. Schnell war man mit den üblichen Kampfbegriffen wie „ausländerfeindliches und rechtes Gedankengut“ zur Stelle, ohne dem Bewerber auch nur den Hauch einer Chance zu gewähren, sich zu erklären.

Auch andere Parteien und Wählerverbindungen sahen sich nicht in der Lage, diesen engagierten und politikinteressierten Menschen auf eine ihrer Nominierungsveranstaltungen einzuladen. Bei einem zuständigen Ortsverband der SPD wurde sogar vom Bundesvorstand interveniert, als dieser sich erdreistete, den Interessenten in eine Listenverbindung zu integrieren. Keine Chance also für die von unseren Gutmenschen immer wieder eingeforderte Toleranz. Welch eine Schande für eine offene und streitbare Demokratie.

Matthias Sailer, Adelzhausen

 

Unverständlicher Wirbel

Seit einiger Zeit lese ich Ihre Zeitung. Für mich ist diese Zeitung nicht, wie in den Nachrichten genannt, ein rechts-konservatives Blatt, sondern eine gute Zeitung, die über alle Parteien neutral und sachlich berichtet. Für jeden leserlich verständlich, nicht so hochgestochen dumm wie der Spiegel und andere.

Deshalb ist es mir unverständlich, daß man um Peter Krause so einen Wirbel macht. Ist es denn schlimm, wenn man als Deutscher eine deutsche Gesinnung hat? Eine nationale oder patriotische Gesinnung haben unsere Nachbarn auch.

Franz Herbert Schneider, Wilnsdorf

 

Vor der eigenen Tür kehren

Die Diskussionen um den „Fall Krause“ bräuchten wir gar nicht zu führen. In jeder Demokratie gibt es eine Linke und eine Rechte. Wenn man in unserer Gesellschaft sagt, daß man rechts ist, dann ist man sofort ein Nazi. Was für eine schizophrene Ansicht ist das denn bitte! Also ist auch jeder links eingestellte Mensch ein Pflastersteinewerfer?

Wir sollten uns um die wirklichen Probleme in Deutschland kümmern. Und diejenigen, die mit dem Finger auf andere zeigen und lauthals „Nazi“ schreien, sollten erst mal vor ihrer eigenen Haustür kehren.

Christian Kaufmann, Kaiserslautern

 

 

Zu: „Vielfalt oder Zentralismus“ von Klaus Peter Krause, JF 20/08

Zumutung

Es muß ja nicht gleich „Zentralismus“ sein. Was sich aber die Bundesrepublik da leistet mit 16 Länderparlamenten sowie der dazugehörigen Ministerialbürokratie (es lebe die deutsche Kleinstaaterei!), Tausenden von Abgeordneten in den Kommunalparlamenten, weiterhin einem Berliner Bundestag gleich in Divisionsstärke, ist schon mehr als eine Zumutung für den steuerzahlenden, hart arbeitenden Bürger.

Würden die Bundesländer auf acht reduziert und alle Parlamente um 50 Prozent verkleinert, könnte sich Deutschland mit den eingesparten dreistelligen Millionen-Beträgen problemlos gebührenfreie Kindergärten einschließlich kostenlosen Mittagessens auch an den Schulen leisten.

Jutta Retz, Abstatt

 

 

Zum Leserbrief: „Recherchen gehen weiter“ von Timo von Choltitz, JF 19/08

Integrer Wehrmachtsgeneral

Daß es jetzt sogar das Bundesverteidigungsministerium unterläßt, einen der integersten Generale der deutschen Wehrmacht in Schutz zu nehmen, wirft ein bezeichnendes Licht auf die Führungsetage dieses Ministeriums. Entweder haben die „Ritter von der traurigen Gestalt“ ihren Laden nicht im Griff, oder sie beziehen ihr Wissen aus der taz.

Man sollte wissen, daß General von Choltitz nach Erhalt des Hitlerbefehls, Paris dem Erdboden gleichzumachen, mit dem schwedischen Generalkonsul Raoul Nordling Verbindung aufnahm, der über Kontakte sowohl zu den Alliierten als auch zur französischen Résistance verfügte. Von Choltitz bat Nordling, seine Kontakte zu den alliierten Truppen dahingehend zu nutzen, um sie zu schnellerem Vormarsch auf Paris zu bewegen, da er nicht wisse, wie lange er dem Zerstörungsbefehl Hitlers noch Widerstand leisten könne.

Von Choltitz verhandelte auch mit der Résistance direkt und rang ihr einen Waffenstillstand ab, um Paris von dieser Seite sicher zu machen und Teilen der Wehrmacht und der SS keine Gelegenheit zu geben, mit der Zerstörung der Stadt zu beginnen.

Nicht umsonst wurde General von Choltitz von den Franzosen als der „Retter von Paris“ bezeichnet.

Hartmut Neuholz, Leverkusen

 

 

Zu: „Derbe Gossensprache“ von Victor Gaché, JF 19/08

Womit haben wir das verdient?

„Was erlauben Türkei? Was denken ARD?“ könnte man in Trapattoni-Manier wutschnaubend fragen. Als uns die DDR-Kommunisten seinerzeit Nina Hagen rüberschickten, war das unsere gerechte Strafe dafür, daß wir die DDR weder völkerrechtlich noch moralisch anerkennen wollten.

Aber wieso straft uns die Türkei mit Lady Bitch Ray? Was haben wir uns denn nun schon wieder zuschulden kommen lassen? Wir haben uns von der Türkei doch widerstandslos große Teile von deren Arbeitslosigkeitsproblemen in unser Land exportieren lassen und einen nicht geringen Teil türkischer Unterschicht gleich noch mit, alles auf Kosten unserer Sozialsysteme.

Da im Fernsehen samt deren Protagonisten nichts mehr unmöglich ist, noch nicht mal mehr bei den Öffentlich-Rechtlichen, würde es von Verantwortung zeugen, wenn wenigstens die Leitungsebene von ARD und ZDF und deren Senderkette Teile ihrer Angestellten und deren Publikum vor sich selber schützen würde.

Es soll natürlich – ich bin doch nicht undemokratisch – jeder Türkin, jeder Liechtensteinerin, jeder Kanadierin etc. (und aus Gründen der Gleichberechtigung auch deren männlicher Unterschicht) erlaubt sein, Körperflüssigkeiten jeglicher Art frei im Fernsehen zu verschenken, aber bitte in deren Ländern mit deren TV-Sendern. Wir Deutsche kümmern uns derweil darum, unsere eigenen Unterschichten im Zaum zu halten.

Jens Wulf, Hilden

 

 

Zu: „Bestrafung nach Abstammung“ von Matthias Bäkermann, JF 19/08

Justitia ohne Augenbinde

Beim Lesen dieses Artikels wird glasklar, daß Justitia ihre Augenbinde verloren hat, die besagt: „Ohne Ansehen der Person muß geurteilt werden“. Ich empfinde dies als den Skandal schlechthin, daß die einheimische Bevölkerung anders und vor allem härter bestraft wird als jeder Ausländer! Was ist das für ein Rechtsstaat?

Heidi Körmer, München

 

 

Zu: „Globalisierungskapitäne auf großer Fahrt“ von Michael Paulwitz, JF 18/08

Frage nach der Legitimation

Als FAZ-Leser ärgere ich mich ebenfalls maßlos über die auch von Ihnen kritisierte Hochglanzpropaganda für den EU-Beitritt der Türkei. Man fragt sich nach der Legitimation dieser geschniegelten, sonst überwiegend in der Regenbogenpresse auftauchenden Typen, die öffentliche Meinung ausschließlich aus dem Blickwinkel von Big Business zu manipulieren. Nachdem sie und ihresgleichen Bedingungen herbeigeführt haben, welche Bürgerkriegsereignisse immer mehr in den Bereich der Realität rücken, halten sie nun offensichtlich die Zeit für gekommen, mit dem Türkei-Beitritt noch eins draufzusetzen.

Der JF gebührt Dank, daß sie zu solchen Machenschaften nicht schweigt.

Otto Foedtke, Aschaffenburg

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Geht uns bald das Licht aus?“, JF 18/08

Anthropogener Anteil gering

Auch wenn die Funktionäre des IPCC, Politiker, Medien einschließlich der JF und selbsternannte Umweltschützer das CO2 verantwortlich machen für einen Klimawandel, so sollen sie doch bitte erst die Tatsache erklären, warum die atmosphärischen CO2-Konzentrationen über die letzten 570 Millionen Jahre hinweg die Erdtemperatur nicht maßgeblich gesteuert haben, warum es in der geologischen Vergangenheit der Erde keine Korrelation zwischen Klima und Kohlendioxydgehalt in der Luft gegeben hat, warum die CO2-Konzentration zu Zeiten der größten globalen Eiszeiten im Ordovizium und Karbon/Perm vier- bis sechsmal höher waren als heute in der holozänen Warmzeit und warum es seit der letzten Eiszeit vor etwa 12.000 Jahren bei stabilen CO2-Gehalten in der Luft eine frühmittelalterliche Warmzeit (Grönland = Grünland!) und danach eine spätmittelalterliche Kaltzeit gegeben hat.

Im übrigen können weder Satelliten- noch Wetterballondaten die von den Experten prophezeiten Weltuntergangsszenarien einer wesentlichen Temperaturerhöhung oder eines Meeresspiegelanstiegs bestätigen. Eiskern- und geologische Daten belegen, daß Klimawandel auch ohne Änderung der CO2-Konzentrationen stattfindet und daß das variierende Zusammenwirken von Sonnenflecken, Orbitalbahn und Rotationsachse der Erde ihr Klima in der geologischen Vergangenheit bestimmt haben. Das sind wissenschaftliche Fakten, die keiner negieren kann.

Seit 1860 ist die mittlere Bodentemperatur auf der nördlichen Hemisphäre um 0,6 Grad gestiegen, das CO2 aber bereits seit Ende des 17. Jahrhunderts von 0,029 Prozent auf nunmehr 0,036 Prozent. Der anthropogene Anteil daran ist aber nur 1,2 Prozent, beträgt also kaum meßbare 0,0004 Prozent. Kein Grund für Politiker, das CO2 als Instrument zur Etablierung einer finanziell gesteuerten Ökodiktatur zu benutzen.

Dr. Klaus-Jürgen Goldmann, Ennepetal

 

 

Zu: „Die Stille nach dem Sturz“ von Peter Freitag, JF 20/08

... daß es eine demokratische rechte Zeitung gibt

Natürlich ist es schade, daß Peter Krause in Thüringen nicht Minister werden durfte. Was aber bleibt übrig, nachdem er zum Amtsverzicht quasi gezwungen wurde? Ein großer Sieg für die JUNGE FREIHEIT! Zehntausende Menschen haben im Zuge dieser Kampagne vom politischen Gegner erfahren, daß es eine demokratische rechte Zeitung gibt. Die verbissenen Versuche der selbstgerechten Gutmenschen und Zeitgeistwächter, Krause und die JF in die rechtsextreme Ecke zu quetschen, sind so kläglich gescheitert wie weiland der Versuch, die Zeitung mit Hilfe des Verfassungsschutzes wirtschaftlich aus dem Feld zu schlagen. Jedes Medium, und es waren fast alle, die über den „Fall Krause“ berichteten, mußte unweigerlich die JF als dessen früheren Arbeitgeber nennen. Soviel Werbung ist sicher unbezahlbar – oder würde sowieso aus Gründen der Political Correctness von kaum einem Medium gedruckt oder gesendet.

Man kann also nur hoffen, daß die JF dadurch jede Menge neue Leser gewinnt. Das wiederum könnte dazu beitragen, daß der Zeitgeist bei immer mehr Menschen langsam, aber sicher weiter zurechtgerückt wird.

Andreas Harlaß, Dresden-Gohlis

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