© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/08 06. Juni 2008 Neulich im Internet Als ich die Schlagzeile "Studien über Gefahren der Handystrahlung
gefälscht" auf spiegel.de las, dachte ich sogleich an Lobbyarbeit der
Mobilfunkindustrie. Einerseits war mein vorschnelles Urteil verständlich, weil
schon des öfteren Meldungen in dieser Richtung kursierten, doch verbarg sich
dahinter, daß sich zwei vielbeachtete Arbeiten über angebliche Erbgutschäden
durch Mobilfunk als das Werk einer wienerischen Schwindlerin entpuppten.
Bedenken dieser Art hat auch die steigende Zahl der Nutzer von eigentlich
veralteten Schnurlostelefonen nach dem CT1+ Standard, die gegenüber dem
DECT-System nachweislich strahlungsärmer sind, jedoch ab 2009 illegal werden,
weil die Bundesnetzagentur im Februar die dazugehörigen Frequenzen neu vergeben
hat. Verbraucherschützer und -verbände haben inzwischen eingeräumt, daß sie
nur deshalb keinen Einspruch eingelegt haben, weil sie das behördendeutsche
Fachchinesisch im Amtsblatt schlichtweg nicht verstanden haben. Übrigens ist
der Anteil der Besitzer von Smartphones unter den Deutschen rund dreimal so hoch
wie bei anderen Nationen, allerdings werden die erweiterten Handy-Funktionen
kaum genutzt, mitspatzenaufkanonenschießt Euer |