© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  25/08 13. Juni 2008

Meldungen

Republikaner stiften Europapreis

BERLIN. Die Republikaner haben als "Gegenentwurf" zum Internationalen Karlspreis einen "Europapreis" gestiftet. Damit sollen europäische Persönlichkeiten geehrt werden, "die sich für die Rechte ihrer Nation eingesetzt haben und die sich darin trotz staatlicher Willkür und gesellschaftlicher Ächtung nicht haben beirren lassen", erklärte die geschäftsführende stellvertretende Bundesvorsitzende der Partei, Uschi Winkelsett. Erster Preisträger wird der 2007 verstorbene Gründer und langjährige Vorsitzende des Vlaams Belang, Karel Dillen, sein. Die Auszeichnung wird Dillens Familie am 21. Juni in Rosenheim entgegennehmen. Karel Dillen habe sich als Gründer der Nationalpartei Vlaams Blok, als Parlamentarier, Schriftsteller und Redner "um sein Vaterland Flandern verdient gemacht", heißt es in der Begründung für die Zuerkennung des Preises. Der Internationale Karlspreis, den zuletzt Bundeskanzlerin Angela Merkel erhielt, habe sich von seinen Ursprüngen weit entfernt, sagte Winkelsett. Ursprünglich habe damit der Einfluß der Bürgerschaft auf das politische Geschehen in Europa gestärkt werden sollen. 58 Jahre später sei dieser Einfluß geringer als je zuvor, erklärte die Republikaner-Vizechefin im Blick auf die "Entmündigung der europäischen Nationen" durch den Vertrag von Lissabon.

 

Erhebliche erzieherische Defizite in den Familien

FULDA. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL), Josef Kraus, hat dazu aufgefordert, sich in Sachen Bildung wieder auf das Prinzip der Subsidiarität zu besinnen. "Der Staat hat hier eine große Bringschuld, nämlich für ein hochdifferenziertes Bildungsangebot zu sorgen. Die jungen Leute bzw. deren Eltern haben aber ihrerseits eine Holschuld. Das heißt: Bildungserfolg gibt es nur mit eigener Anstrengung. Daran aber mangelt es vielfach. Zum Beispiel gibt es in vielen Familien erhebliche erzieherische Defizite", sagte Kraus auf einer Fachtagung zum Thema "Bildungsgerechtigkeit" am vergangenen Wochenende in Fulda zum Abschluß der Delegiertenversammlung seines Verbandes, auf der er bereits zum achten Mal für weitere drei Jahre im Amt bestätigt wurde. Kraus, der seit 1995 als Oberstudiendirektor an einem Gymnasium tätig ist, hat dieses Ehrenamt seit 1987 inne und ist damit auf Bundesebene der dienstälteste Vorsitzende einer Lehrerorganisation.

 

Deutsche Ableger der Israel-Lobby

BERLIN. Wie rührig hierzulande die "Israel-Lobby" agiert, haben zuletzt erst wieder der Festakt mit Wolfgang Thierse im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt zum 60. Geburtstag Israels sowie die publizistische Feuerwalze gezeigt, mit der die Springer-Presse ihre Leserschaft überfiel. Eine schöne Bestätigung für die These des FAZ-Redakteurs Lorenz Jäger, der sich mit den deutschen Ablegern dieser für die USA zuletzt von den Politologen John Mearsheimer und Stephen Walt mit großem Medienecho thematisierten (JF 42/07) Gruppierung befaßt (Internationale Politik, 5/08). Die hiesige "Diskurs-Lobby", die nach Jäger von sektierischen "Anti-Deutschen" bis zu "seriösen Atlantikern" der Springer-Blätter reiche und sich auf die regierende "Mitte" stütze, zeichne sich primär dadurch aus, daß sie aus der Ermordung der Juden die "Verpflichtung zum bewaffneten Schutz Israels" ableite. Für Jäger sind dies jedoch "Sirenenklänge". Langfristig werde die Lobby mit ihrem Spiel auf der "Klaviatur der Vergangenheit" scheitern, da "Interessen" in der Politik den längeren Atem hätten.

 

Auf dem Index

In der Türkei stehen die Bücher von Karl May auf dem Index. Zudem soll kürzlich die komplette Auflage eines Sammelbandes mit May-Texten vom türkischen Zoll mit der Begründung beschlagnahmt worden sein, es handele sich um "terroristische Literatur". Das berichtete unter anderen die Freie Presse in Chemnitz. (JF)

 

Sprach-Pranger

"Gesine for President"

SPD-Werbung für ihre Bundespräsidentin-Kandidatin Gesine Schwan

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