© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  26/08 20. Juni 2008

Meldungen

Antideutsche machen im Internet mobil

BERLIN. Antideutsche aus dem Umfeld von "solid", der Jugendorganisation der Linkspartei, haben im Internet die Initiative "Fans gegen Deutschland" gestartet. Die verantwortlichen Autoren der Internetplattform verstehen sich selbst als Fußballfans. "Wir lieben Fußball - aber noch mehr, wenn Deutschland verliert!" heißt es in der Selbstdarstellung von "Fans gegen Deutschland". Deswegen feiere man auch jedes Tor gegen Deutschland. "Fans gegen Deutschland" bedeute, daß man "keinen Bock" darauf habe, sich schwarzrotgold anmalen und dabei rassistische Sprüche klopfen zu müssen. Die Initiatoren seien gegen "Nazis" und "Faschos" auf den Straßen und in den Stadien und fänden es seltsam, daß man für Deutschland sein müsse, nur weil man - "ohne vorher gefragt worden zu sein" - dort geboren sei. Auch sei es "dämlich", daß Grenzen darüber bestimmten, wer in welcher Mannschaft spielen dürfe. Für den Inhalt der Seite ist der ehemalige Hamburger Landessprecher der Linksjugend solid, Sven Dehmlow, verantwortlich.

 

Polizeipräsident  warnt Autobesitzer

BERLIN. Angesichts der zahlreichen in den vergangenen Wochen von Linksextremisten angezündeten Autos hat der Berliner Polizeipräsident Dieter Glietsch Porsche-Fahrern geraten, bestimmte Stadtbezirke zu meiden. Gegenüber der taz sagte Glietsch, er könne einem Porsche-Besitzer in Kreuzberg derzeit nur davon abraten, "sein Auto nachts auf der Straße zu parken". Wie Porsche-Besitzer und Fahrer anderer Luxusautos ihre Fahrzeuge vor linksextremen Anschlägen schützen können, gab Glietsch allerdings nicht bekannt. Und auch wie die Polizei die Serie von Brandanschlägen in den Griff bekommen will, konnte der Polizeipräsident nicht sagen. "Die Inbrandsetzung von Fahrzeugen" sei polizeilich nur sehr schwer zu bekämpfen. Der Vorsitzende des Innenausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus, Peter Trapp (CDU), zeigte sich empört über die Äußerungen des Polizeipräsidenten. Dies werde ein Nachspiel haben. Der Innenausschuß werde sich bei seiner nächsten Sitzung mit der "inakzeptablen Darstellung" Glietschs beschäftigen.

 

Experten fordern Antisemitismusbericht

Berlin. Anläßlich einer Anhörung im Innenausschuß des Bundestages haben Experten einen jährlichen Bericht über Antisemitismus in Deutschland gefordert. Dieser solle durch eine Expertenkommission erstellt werden und müsse Handlungsempfehlungen entwickeln, sagte der Historiker  Julius Schoeps von der Universität Potsdam. Vertreter des American Jewish Committee und des Zentralrates der Juden in Deutschland plädierten zudem dafür, auf parlamentarischer Ebene das Amt eines Bundesbeauftragten für den Kampf gegen Antisemitismus einzurichten.

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