© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  27/08 27. Juni 2008

Straßburg als Ziel
Parteien: Europakongreß der Republikaner in Rosenheim / Zusammenarbeit mit FPÖ und Vlaams Belang vereinbart
Hinrich Rohbohm

Unter dem Motto "Wohin führt der Weg Europas?" haben die Republikaner am vergangenen Wochenende in Rosenheim einen Europa-Kongreß abgehalten. Zu den rund 400 Teilnehmern im Kultur- und Kongreßzentrum zählten auch Delegationen der österreichischen FPÖ sowie der flämischen Separatistenpartei  Vlaams Belang.

Mit den Worten "Wir sind das Volk" begrüßte der Bundesvorsitzende der Republikaner Rolf Schlierer ausdrücklich das Nein der Iren in der Volksabstimmung zum Lissabon-Vertrag der EU. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Bundesparteiobmann der FPÖ, Karl Schnell, und dem Vlaams-Belang-Fraktionsvorsitzenden im Parlament Flanderns, Filip Dewinter, sprach er sich für ein "Europa der Vaterländer" aus. Ziel sei es zudem, die Zusammenarbeit der Europäischen Rechten gegen eine drohende Islamisierung Europas und illegale Einwanderung zu verbessern. Auf dem Kongreß wurde auch der im vergangenen Jahr verstorbene flämische Europapolitiker Karel Dillen mit dem erstmalig verliehenen Europapreis ausgezeichnet. Der Preis soll Politiker ehren, die sich für die Rechte ihrer Nation eingesetzt haben.

Als Spitzenkandidatin für die Europawahl im kommenden Jahr nominierten die Republikaner ihre stellvertretende Bundesvorsitzende Uschi Winkelsett. Auf den weiteren Plätzen stehen Bundesvorsitzender Rolf Schlierer, der bayerische Landesvorsitzende Johann Gärtner sowie seine Amtskollegen aus Hessen und Niedersachsen, Haymo Hoch und  Dirk Hacaj. Schlierer sprach sich im Falle eines Einzuges in das Europaparlament  für die Bildung einer gemeinsamen Fraktion mit der FPÖ und dem Vlaams Belang aus.

Während des Kongresses hatten rund 200 linke Demonstranten gegen die Veranstaltung protestiert. Dabei wurden zehn Teilnehmer aus der linken Szene festgenommen. Polizeiangaben zufolge sollen vier Autonome mit Messern bewaffnet gewesen sein. Weitere sechs Linksextremisten wurden wegen Landfriedensbruchs, Gewalttätigkeit und Beleidigung von Polizisten verhaftet.

Unter anderem seien die Beamten mit Flaschen beschmissen worden. Zwei polizeibekannte Demonstranten müssen nun mit einem juristischen Nachspiel rechnen. Zu den zunächst befürchteten größeren Ausschreitungen sei es nach Polizeiangaben nicht gekommen, da ein Großaufgebot an Polizeikräften weitere Eskalationen verhindern konnte.

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