© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  28/08 04. Juli 2008

Meldungen

420 Millionen Dollar an Maori-Ureinwohner

Wellington. Die neuseeländischen Ureinwohner erhalten von der Labour-Regierung unter Helen Clark eine neue Rekordentschädigung für Landenteignungen. Eine Maori-Gruppe aus sieben Stämmen erhält nun Waldgüter und -vermögen im Wert von 420 Millionen Neuseeland-Dollar (etwa 270 Millionen Euro). Laut der vorige Woche unterzeichneten Einigung bekommen die betreffenden 100.000 Maori 176.000 Hektar Waldfläche, 223 Millionen Dollar aufgelaufene Pachtgelder sowie jährliche Pachtzahlungen von rund 13 Millionen Dollar. "Wir werden wichtige Investoren im Waldsektor, und das zurückgegebene Land ist kulturell bedeutend für uns", erklärte Maori-Sprecher Tamati Kruger. Schon in den neunziger Jahren wurden drei große Entschädigungszahlungen von jeweils über 170 Millionen Dollar geleistet. Die Maori machen heute 15 Prozent der 4,2 Millionen meist weißen Einwohner Neuseelands aus.

 

Italien: Schärfere Gesetze gegen Illegale

ROM. Italien hat erstmals seine neuen Sicherheitsgesetze angewandt und 38 illegale Einwanderer ausgeflogen. Die Ägypter seien mit einem Charterflugzeug nach Kairo gebracht worden, erklärte Innenminister Roberto Maroni. Zugleich verteidigte der Lega-Nord-Minister seinen Plan, die Fingerabdrücke von Zigeunerkindern zu registrieren. Die italienischen Behörden wüßten nicht einmal, wer in den legalen Lagern der Roma lebe, geschweige denn in den illegalen. Deshalb sei eine Zählung nötig, erklärte Maroni  im Mailänder Corriere della Sera. Die Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi hatte in der Vorwoche ein umfangreiches Gesetzespaket beschlossen. Illegale Einreisen werden mit Haftstrafen geahndet, die Abschiebung straffälliger Ausländer wird erleichtert. Kriminelle sollen in einer Gen-Datenbank registriert werden.

 

Obama und McCain kritisieren Gerichtshof

WASHINGTON. US-Präsidentschaftskandidat Barack Obama hält die Todesstrafe für Kinderschänder für angemessen. Er stimme nicht mit dem Obersten Gerichtshof überein, der diese Strafe für Vergewaltiger von Kindern vorige Woche mit fünf zu vier Stimmen untersagt hatte, sagte der demokratische Senator. Die Vergewaltigung eines Kleinkindes sei ein "abscheuliches Verbrechen". Wenn ein Bundesstaat dies entscheide, sollte er diese Täter zum Tode verurteilen können, meinte der promovierte Harvard-Jurist. Auch sein republikanischer Gegenkandidat John McCain erklärte, es sei "zutiefst beunruhigend", daß es in den USA Richter gebe, die die Vergewaltigung eines Kindes nicht als abscheulichstes Verbrechen ansähen, das "die schwerste Strafe verdient".

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen