© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  29/08 11. Juli 2008

Meldungen

Obama verspricht erneut Irak-Abzug

WASHINGTON. Der demokratische Präsidentschaftskandidat Barack Obama hat seine Irak-Truppenabzugspläne bekräftigt. "Lassen Sie mich so klar wie möglich sein: Ich beabsichtige diesen Krieg zu beenden", erklärte der US-Senator vorige Woche. Er habe keine Informationen, die seiner Absicht widersprächen. Zwei Brigaden pro Monat sollten den Irak verlassen. Damit wären innerhalb von 16 Monaten alle US-Soldaten zu Hause. "Das ist dieselbe Position, die ich auch vor vier Monaten hatte." Er glaube weiterhin, daß es ein strategischer Fehler der USA sei, weiter im Irak zu bleiben. US-Außenministerin Condoleezza Rice verteidigte hingegen den Irak-Krieg. "Ich bin stolz auf die Entscheidung dieser Regierung, Saddam Hussein zu stürzen", sagte die frühere Sicherheitsberaterin im Bloomberg-TV. Dem US-Einmarsch sei die "Befreiung von 20 Millionen Irakern" zu verdanken. Aber "der Irak war sehr hart. Härter als irgendjemand von uns es sich vorgestellt hat." Zwar könnten die Todesopfer der Kämpfe im Irak nicht wieder lebendig gemacht werden, dafür vollziehe sich in dem Land jedoch "ein Wandel zum Besseren".

 

Irak verklagt deutsche und andere Konzerne

BAGDAD. Die Regierung des Irak hat zahlreiche ausländische Unternehmen wegen Bestechungszahlungen an die frühere Regierung von Präsident Saddam Hussein auf über zehn Milliarden Dollar Schadenersatz verklagt. In der vorige Woche bei einem US-Bundesgericht in New York eingereichten Zivilklage geht es um Gelder aus dem "Öl für Lebensmittel"-Programm der Uno, die angeblich zweckentfremdet wurden, um sich Verträge mit dem Irak zu sichern. Zu den beklagten Firmen gehören Daimler, mehrere zu Siemens gehörende Unternehmen sowie die Medizintechnikfirma B. Braun Melsungen. Auch der US-Ölkonzern Chevron, die französische Bank BNP Paribas und die Pharmariesen Glaxo-Smith-Kline und Roche sollen zahlen.

 

"Potentiell rassistische Einstellung" bei Kindern

LONDON. Ein im Juni von der britischen Kinderschutzbehörde (NCB) herausgegebenes Taschenbuch (Jane Lane: Young Children and Racial Justice) sorgt für Diskussionsstoff. Darin behauptet die Autorin, schon eine ablehnende Wortäußerung wie "yuk!" (Igitt!) von Kleinkindern gegen fremdartiges, scharf gewürztes Essen könnte ein Anzeichen für eine "potentiell rassistische Einstellung" sein. Besondere Wachsamkeit sollten Kindergärtnerinnen bei Schimpfwörtern wie "Blackie", "Pakis", "those people" oder "they smell" zeigen. Solche Äußerungen seien sofort und unnachsichtig zu verurteilen. Kindergärten sollten zudem "so viele Zwischenfälle wie nur möglich" den Behörden melden.

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