© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  30/08 18. Juli 2008

Familienwahlrecht
Sinnvolle Initiative
von Jürgen Liminski

Sie geben nicht auf. Die 46 Abgeordneten aus Union, SPD und FDP wollen die Interessen der Familie und damit des Staates im politischen Diskurs halten. Ihr fraktionsübergreifender Entwurf für ein Kinderwahlrecht würde in der Tat die Interessen der Familie beflügeln. Denn hier geht es um rund 14 Millionen zusätzliche Stimmen. Wenn diese Stimmen der Kinder unter 16 Jahren, von den Eltern treuhänderisch wahrgenommen, zusätzlich in der Waagschale der Demokratie lägen, dann gäbe es einen Run aller Politiker auf die Familien.

Aber obwohl das Familienwahlrecht historisch im Trend liegt - die Geschichte des Wahlrechts ist die Geschichte von der Ausdehnung des Wahlrechts nach dem Prinzip "One man, one vote" -, ist momentan keine Mehrheit in der Politik dafür auszumachen. In den Medien erst recht nicht. Die Kinderlosen dominieren das politisch-mediale Establishment. Man kolportiert mit prophetischem Eifer das Argument, das Familienwahlrecht sei verfassungswidrig. Das ist nachweislich Unsinn. Man verweist auf Umfragen, wonach die Mehrheit der Deutschen davon nichts halte. Auch das ist Unsinn, es gab schon Umfragen mit gegenteiligen Ergebnissen. Die Idee muß weiter diskutiert werden und deshalb ist die Neuauflage der Initiative der 46 Aufrechten sinnvoll.

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