© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  30/08 18. Juli 2008

Meldungen

Keine Privatisierung der Daseinsvorsorge

LINDAU. Bayern lehnt die von Brüssel geplanten weiteren Privatisierungen von öffentlichen Dienstleistungen vehement ab. "Aufgaben der kommunalen Daseinsvorsorge wie zum Beispiel die Trinkwasserversorgung gehören zum Kernbestand der kommunalen Selbstverwaltung", erklärte vorige Woche Innenminister Joa­chim Herrmann auf der Verbandstagung des Bayerischen Städtetages in Lindau. "Damit ist es nicht vereinbar, wenn die Europäische Kommission diese Aufgaben für den privaten Wettbewerb öffnen will. Die Trinkwasserversorgung als elementare Leistung für die Gemeinschaft muß in kommunaler Hand bleiben", forderte der CSU-Politiker. "Wir werden hier Liberalisierungsbestrebungen aus Brüssel auch weiterhin unmißverständlich ablehnen." Aber auch in allen anderen Bereichen der kommunalen Daseinsvorsorge habe sich die kommunale Aufgabenträgerschaft hervorragend bewährt, seien es Abwasserentsorgung oder Energieversorgung, soziale oder kulturelle Aufgaben. Dies seien keine beliebigen Wirtschaftsgüter. "Notwendig ist, daß in den Binnenmarktrichtlinien eine klare rechtliche Kompetenz zugunsten der Mitgliedsstaaten und Kommunen festgelegt wird. Der Grundsatz der Subsidiarität muß auch hier gelten", so Herrmann. Die Staatsregierung lehne es auch ab, das öffentlich-rechtliche Sparkassenwesen aufzuweichen.

 

Nur wenig Verständnis für Wirtschaftsthemen

BERLIN. Laut einer Studie des Instituts für empirische Medienforschung (IFEM) sind junge Leute oft unfähig, die Wirtschaftsthemen in Nachrichtensendungen wie "Tagesschau", "heute", "RTL aktuell" oder "Sat1 News" zu verstehen. Befragt wurden 16- bis 29jährige, von denen ein Drittel die Hauptschule und zwei Drittel weiterführende Bildungseinrichtungen besuchten. Oftmals, so das IFEM-Fazit, fehlt es schlicht am Vorwissen. Vermeintlich verständliche Begriffe wie "Schwellenländer" oder "Arbeitslosengeld I" meinte nur die Hälfte der Befragten erklären zu können. Nachrichtensendungen könnten an Verständlichkeit gewinnen, "wenn ihre Beiträge länger und erklärender sind", so IFEM-Geschäftsführer Udo Michael Krüger. Abkürzungen wie 'G7', 'G8' oder 'ALG I' seien eher ein Hemmnis. Während Hauptschüler Fernsehen als fast gleichwertige Informationsquelle zum Internet sehen, halten Schüler mit höherem Abschluß Zeitungen für ebenso wichtig wie TV.

 

Umweltbundesamt gibt Tips zum Spritsparen

DESSAU. Angesichts der weiter steigenden Spritpreise hat das Umweltbundesamt Empfehlungen zum Kraftstoffsparen veröffentlicht. "Fahren Sie mit dem femininen Gasfuß: niedertourig, vorausschauend und ohne stark zu beschleunigen. Das entlastet das Klima und den Geldbeutel", erklärte UBA-Präsident Andreas Troge. Trotz Preissprung habe der Dieselabsatz in Deutschland in den ersten fünf Monaten dieses Jahres sogar um fast fünf Prozent zugenommen, während der Benzinabsatz nur um 3,7 Prozent sank. Eine Klimaanlage könne den Verbrauch im Stadtverkehr um etwa 10 bis 30 Prozent erhöhen. Eine beheizte Heckscheibe erhöhe den Verbrauch zwischen vier bis sieben Prozent. Die UBA-Broschüre im Internet: www.uba.de/verkehr/mobil/downloads/sprit_sparen.pdf

 

Zahl der Woche

483.000 Passagiere haben voriges Jahr in den deutschen Seehäfen eine Kreuzfahrt begonnen oder beendet. Das waren zwölf Prozent mehr als 2006. Dänemark war mit über 141.000 Fahrgästen das attraktivste Reiseland, gefolgt von Estland, Norwegen, Großbritannien und Schweden.

(Quelle: Statistisches Bundesamt)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen