© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  31-32/08 25. Juli / 01. August 2008

Meldungen

Gauland warnt vor Kriminalisierung

POTSDAM. Der Publizist Alexander Gauland hat vor einer Kriminalisierung des Rechtskonservatismus in Deutschland gewarnt. Zwar hätten Autoren wie Götz Aly sich kritisch mit der Zäsur von 1968 auseinandergesetzt, jedoch seien "die geistigen Folgen dieses Epochenbruches längst fester Bestandteil des gesellschaftlichen Körpers" geworden, sagte Gauland im politischen Feuilleton des Deutschlandradios. "Dabei ist es den linken Gralshütern gelungen, rechts so zu definieren, daß es per se gemeingefährlich ist." "Der Kampf gegen Rechts, der einmal der Abwehr des Rechtsextremismus dienen sollte, ist längst ein Mittel geworden, das politische Gleichgewicht immer weiter nach links zu verschieben", sagte der 67 Jahre alte Jurist: "Linke Verfehlungen (...) schaden niemandem, rechte Verfehlungen sind tödlich."

 

Hamburg: Ohne Goethe zum Abitur

Hamburg. In Hamburg können Schüler künftig ihr Abitur ablegen, ohne im Deutschunterricht Klassiker wie etwa Goethe oder Schiller gelesen zu haben. Das geht aus dem neuen Rahmenlehrplan für das Fach Deutsch hervor, der vor einigen Wochen in Kraft getreten ist. In dem neuen Plan fehlt die bislang aufgeführte Liste mit rund 50 Literaturtiteln, die im Unterricht behandelt werden mußten. Dennoch sollen die Schüler am Ende ihrer Schulzeit "über ein gesichertes und strukturiertes literarisches Basiswissen" verfügen.

 

Linkspartei I: Bahr warnt vor Koalition

Düsseldorf. Der frühere SPD-Spitzenpolitiker Egon Bahr hat seiner Partei von Koalitionen mit der Linkspartei abgeraten. "Wir haben eine linke Mehrheit im Bundestag, aber sie zählt nicht", sagte Bahr der Rheinischen Post. "Die Linke ist zu feige, ein Programm zu machen", sagte der ehemalige Kanzleramtsminister, der nach der Bundestagswahl 2009 eine Regierungsbildung unter den vier Fraktionen SPD, Union, Grüne und FDP erwartet. Bahr forderte seine Partei auf, "hart" ihr eigenes Programm zu vertreten: Das ist kein Linksruck, sondern die Korrektur dessen, wo wir zu weit nach rechts gegangen sind."

 

Linkspartei II: Beck läßt Ypsilanti freie Hand

Berlin. Der SPD-Vorsitzende Kurt Beck hat angekündigt, daß er auf die hessische Landesvorsitzende Andrea Ypsilanti keinen Druck ausüben werde, auf eine Wahl zur Ministerpräsidentin mit Hilfe der Linkspartei zu verzichten. "Die Entscheidungen fallen auf Länderebene", sagte Beck dem ZDF. Im März war Ypsilanti mit dem Versuch gescheitert, sich mit den Stimmen der Linkspartei zur Ministerpräsidentin wählen zu lassen. Zuvor hatte die SPD-Landtagsabgeordnete Dagmar Metzger aus Protest gegen die Linkspartei angekündigt, Ypsilanti nicht zu wählen.

 

JF im Netz

Friedrich Merz ist mit dem Zustand der CDU unzufrieden

Politik: Sollte Friedrich Merz eine eigene Partei gründen?

36,6 % Ja, Friedrich Merz ist genau der Richtige, um eine neue Partei zum Erfolg zu führen.

43,7 % Ja, zwischen Union und NPD ist genügend Platz für eine neue konservative Partei.

8,3 % Nein, Friedrich Merz sollte in der CDU für seine Ziele kämpfen.

Nein,

11,4 % Nein, er sollte lieber in die FDP eintreten.

abgegebene Stimmen gesamt: 1158

 

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