© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/08 08. August 2008

Das IOC und die Olympischen Spiele
Sportler und Gaukler
von Karl Hafen

Sportler, die sich jahrelang auf die Olympischen Spiele vorbereiten, schinden und Verzicht üben, verdienen das bestmögliche Umfeld zur Kürung ihrer Besten. Aber sie waren Gauklern in die Hände gefallen. Auf der einen Seite das IOC, das trotz aller Warnungen Peking vor den Mitbewerbern Paris, Toronto, Istanbul und Osaka den Vorzug gab, auf der anderen die chinesische Regierung, die dem IOC etwas vormachte, was sie nie einzulösen gedachte. Und dann gab es noch all die willfährigen Politiker, Funktionäre, Sponsoren und Journalisten, die sich an diesem Spiel beteiligten und nun so tun, als seien sie enttäuscht und getäuscht worden.

Für die ständige Rechtfertigung der Vergabe der Olympischen Spiele an Peking bei gleichzeitiger Abwehr, daß Sport und Politik zu trennen seien, kann es nur eine Erklärung geben: 2001 müssen die meisten IOC-Mitglieder gedopt gewesen sein. Denn genau wie bei gedopten Sportlern fehlt bei den IOC-Mitgliedern die Einsicht in falsches Tun. Sie beteiligen sich nicht an der Aufklärung und verschleiern die Wahrheit. Die Sportler sollten jetzt den Spieß umdrehen und die Gaukler zur Rechenschaft und aus dem Verkehr ziehen.

 

Karl Hafen ist Geschäftsführender Vorsitzender der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), Deutsche Sektion e.V.

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