© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/08 08. August 2008

Meldungen

Jede vierte Familie hat Migrationshintergrund

Wiesbaden. Gut jede vierte der knapp 8,6 Millionen Familien in Deutschland hat einen sogenannten Migrationshintergrund. Das geht nach Angaben des Statistischen Bundesamtes aus dem Mikrozensus 2007 hervor. Zu den  Familien mit Migrationshintergrund zählen Eltern-Kind-Gemeinschaften, bei denen mindestens ein Elternteil eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzt oder eingebürgert worden ist, sowie Familien von Spätaussiedlern. In den gut 2,3 Millionen Familien mit Migrationshintergrund lebten 2007 vier Millionen minderjährige Kinder, in den rund 6,2 Millionen Familien ohne einen solchen Hintergrund 9,8 Millionen Kinder. Demnach haben Familien mit Migrationshintergrund durchschnittlich 1,74 Kinder, Familien ohne Migrationshintergrund im Durchschnitt 1,56 Kinder.

 

Bundeswehr sortiert Militärzeitschrift aus

BERLIN. Bibliotheken der Bundeswehr dürfen die Deutsche Militärzeitschrift (DMZ) nicht mehr führen, da diese dem rechtsextremistischen Spektrum zuzuordnen sei. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor. Darin wird auf eine Entscheidung des Verteidigungsministeriums aus dem Jahr 2006 verwiesen. Lediglich bei ausgewählten wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen der Bundeswehr wie dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt werde eine Ausnahme gemacht. Der Chefredakteur der DMZ, Manuel Ochsenreiter, zeigte sich gegenüber der JUNGEN FREIHEIT über die Antwort der Bundesregierung überrascht: "Es ist eigentlich nicht deren Aufgabe, Blattkritiken zu veranstalten. Das zeigt, daß es der Linkspartei immer mehr gelingt, die Bundesregierung vor sich herzutreiben." Die DMZ werde nach wie vor von einer großen Anzahl aktiver Bundeswehr-Soldaten gelesen, sagte Ochsenreiter.

 

Niebel: Wahlrecht von Geburt an

BERLIN. Für ein Wahlrecht von Geburt an hat sich der FDP-Generalsekretär Dirk Niebel ausgesprochen. Auch Kinder und Jugendliche sollten ihre Stimme abgeben können, sonst würden 17 Prozent der Bevölkerung von einem Grundrecht ausgegrenzt, sagte er der katholischen Zeitung Die Tagespost. Eltern sollten nach Niebels Vorstellungen das Wahlrecht für ihre Kinder treuhänderisch ausüben, bis die Heranwachsenden selbst entscheiden könnten, ob sie politisch mitwirken wollten. Niebel stellte klar, daß er nicht für ein Familienwahlrecht plädiere; vielmehr sollten Eltern genau wie in anderen Lebensbereichen als Treuhänder Entscheidungen im besten Interesse ihrer Kinder treffen. Als Begründung führt Niebel an, daß nur diejenigen, die eine Wahlstimme haben, bei politischen Entscheidungen gehört würden. Das führe in einer alternden Gesellschaft zu politischen Schieflagen.

 

JF im Netz

Abitur in Hamburg künftig ohne Goethe und Schiller
Bildung: Haben Goethe und Schiller im Abitur ausgedient?

3,8 %   Ja, im Zeitalter der Globalisierung gibt es für die Schüler Wichtigeres zu tun, als Goethe und Schiller zu lesen.

3,4 %   Ja, die meisten Schüler langweilen sich sowieso im Deutschunterricht.

21,1 % Nein, die Lektüre der Klassiker sollte nicht nur für Abiturienten zur Pflicht werden.

71,6 % Nein, gerade in einer globalisierten Welt ist es wichtig, daß der Nachwuchs seine kulturellen Wurzeln kennt.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen