© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/08 08. August 2008

Meldungen

Jörg Haider soll wieder BZÖ-Chef werden

KLAGENFURT. Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider will wieder den Bundesvorsitz der von ihm 2005 gegründeten FPÖ-Abspaltung Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) übernehmen. Der Wechsel an der Parteispitze soll beim Parteikonvent am 30. August in Graz erfolgen, der zugleich Wahlkampfauftakt für die vorgezogenen Nationalratswahlen am 28. September sein wird. Der bisherige BZÖ-Chef Peter Westenthaler forderte Haider auf, auch als Spitzenkandidat anzutreten. Eine Trennung der Funktionen sei "nicht möglich", so Westenthaler. "Es gibt keinen anderen Spitzenkandidaten. Jeder andere wäre dem BZÖ abträglich und negativ." Der Kärntner BZÖ-Landeschef Stefan Petzner erklärte  dem Wiener Standard hingegen, Haider wolle "sicher nicht ins Parlament", weil er den Kärntnern versprochen habe, auch nach der Wahl 2009 Landeshauptmann zu bleiben. Er würde die orange Liste "nur als Kanzlerkandidat" anführen. Westenthaler war im Juli wegen einer falschen Zeugenaussage zu einer neunmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Dieses Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

 

Kein Eisernes Kreuz für Soldatendenkmal

OPPELN. Das Aufstellen eines Eisernen Kreuzes an einem Soldatendenkmal in der Nähe von Urbanowitz (Urbanowice/Landgemeinde Pawłowiczki) hat Ermittlungen der polnischen Polizei ausgelöst. Das von der deutschen Minderheit in Schlesien installierte Metallkreuz ließ der zuständige polnische Verwaltungschef der Woiwodschaft Oppeln (Opole), Ryszard Wilczyński, bereits absägen. "Polen verbinden das Eiserne Kreuz eindeutig mit dem Faschismus", erklärte der nationalkatholische Ex-Sejm-Abgeordnete Jerzy Czerwiński der Zeitung Polska. Der Sprecher der deutschen Minderheit in Oppeln, Rafal Bartek, entgegnete, es gebe keine Beweise, daß das Eiserne Kreuz als NS-Symbol gelte. Die polnischen Behörden lehnen Eiserne Kreuze an Monumenten für Wehrmachtssoldaten in der Regel ab. Sie sollten als Opfer, nicht als "gefallene Helden" geehrt werden.

 

Außenministerin war vier Jahre beim Mossad

JERUSALEM. Die israelische Außenministerin Tzipora "Tzipi" Liw­ni hat erstmals öffentlich bestätigt, daß sie Geheimdienstagentin war. "Ich habe vier Jahre lang beim Mossad gearbeitet. Ich habe auch Weiterbildungsseminare besucht und war auf Auslandsmissionen", erklärte die 49jährige im israelischen Militärrundfunk. Nach ihrer Heirat habe sie den Dienst quittiert, weil sie nicht "mehr dieses Leben" habe führen wollen. Liwni kandidiert im September für den Vorsitz der regierenden Kadima-Partei (JF 22/08). Ihr Hauptrivale ist Verkehrsminister Schaul Mofaz, ein Ex-Generalstabschef.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen