© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  35/08 22. August 2008

Meldungen

Finanzkrise: Eine Billion US-Dollar abschreiben

NEW YORK. Der New Yorker Ökonom Nouriel Roubini hat vor weiteren Bankenpleiten und einer anhaltenden Talfahrt der US-Wirtschaft gewarnt. "Wir befinden uns derzeit in der zweiten Phase einer tiefen, langwierigen Rezession", erklärte der Professor von der Stern School of Business in der Wirtschaftswoche. Auch viele öffentliche Institutionen würden selbst in Konkurs gehen. Die staatliche US-Einlagensicherung FDIC verfüge nur über 53 Milliarden Dollar, "wovon fast 15 Prozent bereits für die Rettung von Einlagen beim Baufinanzierer IndyMac zugesagt wurden", warnte der frühere Präsidentenberater. "Die Prämien für die Einlagensicherung waren nicht hoch genug." Etwa 700 Institute, acht Prozent der US-Banken, seien in großen Schwierigkeiten. Die Finanzkrise werde Kreditausfälle "in Höhe von mindestens einer Billion US-Dollar verursachen". Bisher seien aber erst Subprime-Schulden in Höhe von etwa 300 Milliarden US-Dollar wertberichtigt worden. "Die Banken wenden Bilanzierungskunstgriffe an, um diese Verluste nicht ausweisen zu müssen", erläuterte Roubini.

 

Moderate Trinker haben höchste Einkommen

BERLIN. Moderate Alkoholkonsumenten erzielen in Deutschland höhere Löhne als abstinente Arbeitnehmer. Weintrinker erhalten im Schnitt fünf bis zehn Prozent mehr Bruttolohn als Nichttrinker mit dem gleichen Bildungsstand, so das Ergebnis einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). "Als Ursache vermuten wir, daß diese Menschen engere berufliche und soziale Netzwerke knüpfen", erklärte DIW-Forscherin Nicola Ziebarth. "Alkoholkonsum ermöglicht einen effizienteren Aufbau von Humankapital, der sich wiederum in höheren Löhnen niederschlägt", so Ziebarth. Der Zusammenhang zwischen moderatem Alkoholkonsum und Erwerbseinkommen sei auch bereits in verschiedenen Studien aus anderen Ländern belegt worden. Erstaunlich sei, daß Biertrinker nur in ländlichen Gegenden ein höheres Einkommen erzielen, während in der Stadt die Cocktailtrinker profitierten. Die Studie "In Vino Pecunia?" (DIW Discussion Paper 779/2008) findet sich im Internet: www.diw.de/documents/publikationen/73/81675/dp779.pdf

 

BUND: Kennzeichnung "ohne Gentechnik"

BERLIN. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat eine Kampagne zur Kennzeichnung "ohne Gentechnik" gestartet. Zwar könnten seit Mai die Unternehmen ihre Produkte mit der Kennzeichnung "ohne Gentechnik" versehen, aber dies sei freiwillig. Wenn die Firmen sie nicht nutzten, laufe sie ins Leere, so der BUND. Er forderte Deutschlands größten Lebensmittelhändler Edeka auf, endlich seine Lebensmittel "ohne Gentechnik" speziell zu kennzeichnen.

 

Zahl der Woche

3,7 Millionen Tonnen Fleisch wurden ersten Halbjahr 2008 in Deutschland gewerblich erzeugt - das waren vier Prozent mehr als im Vorjahreshalbjahr. 2,5 Millionen Tonnen davon waren Schweinefleisch. Die größte Steigerung gab es aber mit 8,1 Prozent beim Geflügel (nun 590.800 Tonnen).

(Quelle: Statistisches Bundesamt)

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