© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/08 05. September 2008

Meldungen

Moschee I: Kölner Stadtrat stimmt zu

KÖLN. Der Kölner Stadtrat hat einer Änderung des Bebauungsplans im Stadtteil Ehrenfeld zugestimmt und damit den Bau der geplanten Großmoschee abgesegnet. Die CDU und Pro Köln lehnten den Antrag ab. Die Änderung des Bebauungsplans war nötig geworden, da der Bauherr, die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib), keine Abstriche an den äußeren Dimensionen des Großprojektes hinnehmen wollte und einen Vermittlungsvorschlag der CDU ablehnte. Bereits seit Jahren schwelt ein heftiger Streit zwischen Gegnern und Befürwortern der Moschee. Der CDU-Bürgermeister Fritz Schramma stimmte im Gegensatz zu seiner Partei für das Bauvorhaben. Das islamische Gotteshaus wird von einer 36 Meter hohen Kuppel gekrönt, flankiert von zwei Minaretten mit 55 Metern Höhe. Damit übertrifft es die bisher größte Moschee Deutschlands, die diesen Sommer fertiggestellte Merkez-Moschee in Duisburg.

 

Moschee II: Münchner Bauvorgaben ungewiß

München. Der Bau der Moschee im Münchner Stadtteil Sendling steht offenbar auf der Kippe. Hintergrund sind Zahlungsschwierigkeiten des Trägervereins Ditim, der die Grunderwerbssteuer für das von der Stadt erworbene Grundstück nicht zahlen kann. Nach Angaben des Moscheebauvereins gebe es aber keine Finanzprobleme, sondern lediglich eine Verzögerung beim Spendenfluß, was mit der ausstehenden Baugenehmigung für das islamische Gotteshaus begründet wird. Für den Bau der Moschee sind zehn Millionen Euro veranschlagt. Die in der Initiative "Bürger für Sendling" zusammengeschlossenen Moscheegegner fühlen sich durch die Berichte über die Finanzprobleme in ihren Vorbehalten gegen das Bauvorhaben bestätigt.

 

Islam: Bundesländer führen Schulbuch ein

BERLIN. Seit der vergangenen Woche wird an deutschen Schulen erstmals ein deutschsprachiges Schulbuch für den Islamunterricht eingesetzt. Das Buch mit dem Namen "Saphir" (arabisch für "Botschaft") soll moslemische Schüler auf deutsch über ihre Religion unterrichten und dabei helfen, den Einfluß von aus dem Ausland stammenden Religionslehrern an privaten Koranschulen in Deutschland einzudämmen. In dem Buch werden unter anderem die religiösen Grundlagen des Islam und das Zusammenleben mit anderen Religionen in Deutschland thematisiert. Das Buch liegt zunächst für die Klassen fünf und sechs vor. Im März hatte die von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) einberufene Islamkonferenz beschlossen, in den nächsten Jahren an den öffentlichen Schulen in Deutschland islamischen Religionsunterricht einzuführen. Bislang wird staatlicher Islamunterricht in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg, Bremen und Niedersachsen angeboten.

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