© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/08 12. September 2008

"Ich habe begründete Zweifel"
Andreas von Bülow: Der frühere Forschungsminister widerspricht der offiziellen US-Sicht
Moritz Schwarz

Herr Dr. von Bülow, sieben Jahre nach dem 11. September 2001 scheinen die alternativen Theorien zur Erklärung der Anschläge kein Thema mehr zu sein.

Bülow: Aber nicht, weil sie obsolet sind, sondern weil die Medien die begründeten Zweifel an der Verschwörungstheorie der US-Regierung totschweigen.

Sie haben in der (JF 7/02) Ihre Zweifel dargelegt. Haben Sie diese immer noch?

Bülow: Ja, und inzwischen gibt es sogar mehr honorige Sachverständige denn je, die bestätigen: Unter keinen Umständen kann es so abgelaufen sein, wie Washington behauptet.

Zumindest die "No Jet"-Theorie des Angriffs auf das Pentagon - nach der es ein Geschoß gewesen ist - gilt heute selbst unter vielen Zweiflern als widerlegt.

Bülow: Nein, die Tatsachen sprechen nach wie vor gegen ein Flugzeug. Aber wir müssen davon ausgehen, daß auch unter den Kritikern Desinformations-Agenten implantiert sind, um die Bewegung zu desavouieren.

Dank des Internet sind die alternativen Theorien weit verbreitet, dennoch können sie bis heute die Mehrheit der Menschen im Westen offenbar nicht überzeugen.

Bülow: In den USA gibt es eine starke Minderheit von etwa dreißig bis vierzig Prozent der Bevölkerung - in New York sogar eine Mehrheit -, die überzeugt ist, daß es ein "Inside Job" einer zur Durchsetzung von "Deep Politics" verschworenen Kerntruppe war.

Es ist der Bewegung bis heute nicht gelungen, weitere Prominente wie etwa Peter Scholl-Latour für sich zu gewinnen.

Bülow: Wer heute als Promi - als Journalist wie als Politiker - im Geschäft bleiben will, der kann sich nicht erlauben, seine Zweifel öffentlich zu machen - dem wird unverzüglich der Auftritt in den Medien entzogen! 

Sehen Sie trotzdem noch eine Chance für Ihren medialen Durchbruch?

Bülow: Auch in Deutschland ist die Skepsis sehr weit verbreitet. Aber ein Durchbruch müßte von den USA ausgehen. Wenn eines Tages dort mit der abenteuerlich aufwendigen Beutejagd der "einzig verbliebenen Supermacht" auf die Bodenschätze der Welt aufgeräumt wird, dann kann die Wahrheit über die Verbrechen des 11. September zum scharfen Schwert der Auseinandersetzung werden.

 

Dr. Andreas von Bülow war Mitglied der Kontrollkommission für die Geheimdienste und bis 1994 SPD-Bundestagsabgeordneter. Er schrieb das Buch "Die CIA und der 11. September".

 

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