© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/08 12. September 2008

Meldungen

USA: Weiße ab 2042 nur noch Minderheit

WASHINGTON. Im Jahr 2042  wird es in den USA weniger Weiße ohne lateinamerikanischen Migrationshintergrund geben als Vertreter der verschiedenen anderen bisherigen Minderheiten. Daß die Zahl derjenigen, die sich selbst als Hispanics, Schwarze, Asiaten, amerikanische Inder oder Hawaianer bezeichnen, die 50-Prozent-Grenze überschreitet, war bislang für 2050 vorausgesagt worden. Der Grund für den sich beschleunigenden Wechsel ist die höhere Geburtenrate unter Immigranten und der Zustrom von Einwanderern. Ausgehend von den derzeitigen Einwanderungsgesetzen sei eine Zunahme von 1,3 auf zwei Millionen Einwanderer pro Jahr abzusehen, teilte die US-Zensusbehörde mit. "Kein anderes Land hat einen so raschen ethnischen Wechsel erlebt", erklärte Mark Mather vom Population Reference Bureau (PRB). Bei den unter 18jährigen werde sich der Wechsel bereits 2023 vollziehen. Momentan sind noch 66 Prozent der US-Bevölkerung nicht-hispanische Weiße. Laut PRB überschreitet die US-Bevölkerungszahl 2039 die 400-Millionen-Grenze. Mehr im Internet unter www.prb.org/Articles/2008/us400million.aspx

 

Neocon-Institut wagt noch keine Prognose

WASHINGTON. Das neokonservative American Enterprise Institute (AEI) rechnet mit einem äußerst knappen Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen. "Etwa 30 Prozent der Amerikaner bezeichnen sich als konservativ, knapp 20 als links. Die Moderaten stellen die Mehrheit. Für sie ist es wichtig, daß sie mit der Person des Präsidenten können und daß dieser in der Mitte des Spielfeldes agiert. Mit ihnen werden Wahlen gewonnen", erklärte AEI-Forscherin Karlyn Bowman im Wiener Standard. Wechselwähler seien die Unabhängigen sowie weiße Katholiken und weiße Arbeiter. Jeder müsse zudem seine Kernwählerschichten an die Urnen bringen. "Für Obama sind das Jungwähler und Afroamerikaner", so Bowman. "Die Republikaner haben die Wähler auf dem Land und die Evangelikalen." Hillary-Clinton-Anhängerinnen würden trotz Sarah Palin überwiegend für Barack Obama stimmen.

 

McCain wegen Palin in Umfrage vor Obama

McLean. Nach der Nominierung von Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin ist John McCain im Wahlkampf in Führung gegangen. Laut einer am Sonntag im Massenblatt USA Today veröffentlichten Gallup-Umfrage kommt der republikanische Senator auf 50 Prozent Zustimmung, sein demokratischer Rivale Barack Obama nur noch auf 46 Prozent. Dennoch sei der Ausgang der Wahl am 4. November weiter offen. Denn der US-Präsident wird nicht direkt gewählt, sondern durch ein 538köpfiges Gremium, in das die Bundesstaaten zwischen 3 (Alaska) und 55 (Kalifornien) Wahlmänner entsenden. In großen swing states wie Florida (27), Ohio (20) oder Pennsylvania (21) ist bislang kein klarer Sieger auszumachen. Al Gore hatte bei den Wahlen 2000 etwa eine halbe Million Stimmen mehr als George W. Bush erhalten, letzterer aber die Mehrheit der Wahlmänner.

 

Söhne von Biden und Palin ziehen in den Irak

WASHINGTON. Die Söhne beider US-Vizepräsidentschaftskandidaten werden demnächst im Irak-Krieg eingesetzt. Joseph Robinette "Beau" Biden III, Sohn des demokratischen Senators Joe Biden, soll ab Oktober als Militärrechtsanwalt im Irak dienen. Der 39jährige wurde 2006 für vier Jahre zum Generalstaatsanwalt von Delaware gewählt. Er ist zudem Captain (Hauptmann) bei der Nationalgarde. Track Palin, der älteste Sohn der republikanischen Gouverneurin Sarah Palin, wird nach einjähriger Grundausbildung als Infanterist der U.S. Army in den Irak geschickt. Der 19jährige soll für die Sicherheit ranghoher Offiziere seiner Brigade zuständig sein.

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