© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  39/08 19. September 2008

Meldungen

Haus der deutschen Sprache eingeweiht

KÖTHEN/ERLANGEN. Das bundesweit erste Haus der deutschen Sprache ist am vergangenen Freitag im sachsen-anhaltinischen Köthen eingeweiht worden. Mit Hilfe des Hauses soll das Bewußtsein für die Schönheit und den Wert der deutschen Sprache gestärkt werden. Es soll Wissen über die Sprache vermitteln und den einzelnen dazu ermuntern, die Muttersprache zu pflegen und weiterzuentwickeln. Zunächst werden eine Geschäftsstelle, eine Bibliothek und ein Archiv aufgebaut. Träger des Hauses sind neben der Stadt die "Theo-Münch-Stiftung für die deutsche Sprache" und die "Neue Fruchtbringende Gesellschaft zu Köthen/Anhalt" (NFG). Die Gesellschaft führt das sprachpflegerische Erbe des ersten deutschen Sprachvereins von 1617 fort. "Mit diesem Haus besteht die einzigartige Möglichkeit, der bedrängten deutschen Sprache einen Ort der Kräftigung zu geben", erklärte Thomas Paulwitz, NFG-Vorstandsmitglied und Chefredakteur der in Erlangen erscheinenden Vierteljahreszeitschrift Deutsche Sprachwelt.

 

Erinnerung an ermordete russische Journalistin

BERLIN. Am 7. Oktober jährt sich zum zweiten Mal der Mord an der russischen Journalistin Anna Politkowskaja. Sie wurde am 7. Oktober 2006 in ihrem Wohnhaus in Moskau erschossen (JF 42/06). Die Reporterin soll kurz vor der Veröffentlichung eines Artikels über Folter in Tschetschenien gestanden haben. Mit einer gemeinsamen Initiative wollen die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) und das Center for Journalism in Extreme Situations (CJES) an die mutige Journalistin erinnern. Dazu seien bereits Poster und Sticker mit dem Porträt Annas gedruckt worden. Sie sollen in Rußland verteilt werden. Außerdem fordern die beiden Organsiationen die russische Justiz auf, die Täter und Auftraggeber endlich zu bestrafen. Die Staatsanwaltschaft hatte die Ermittlungen am 18. Juni 2008 für abgeschlossen erklärt. Angeklagt wurden drei Männer wegen des Mordes an der regierungskritischen Reporterin. ROG kritisierte die Einstellung der Ermittlungen jedoch als verfrüht. Denn ungeklärt sei nach wie vor die Frage, wer den Mord in Auftrag gab. Nach Angaben von ROG halten sich in Rußland Spekulationen, daß die Spuren bis in den Kreml führen.

 

Wer im Internet surft, liest weniger Zeitung

FRANKFURT/MAIN. Wer im Internet surft, liest weniger Zeitung. Menschen mit Internetzugang (Onliner) greifen halb so oft zur Tagespresse wie jene, die ohne das weltweite Datennetz auskommen (Offliner). Das geht aus einer Untersuchung medienübergreifender Nutzungsmuster hervor, der die aktuellen Onlinestudien von ARD und ZDF zugrunde liegen. Wie die Fachzeitschrift Media Perspektiven berichtet, verbringen Offliner zwölf Prozent ihrer täglichen Mediennutzung mit der Zeitung; bei den Onlinern sind es 6,5 Prozent. Bei den 14- bis 29jährigen ist der Anteil noch geringer: 3,4 Prozent informieren sich durch die Presse. Somit hat die Tageszeitung ihren Stellenwert gegenüber den elektronischen Medien am deutlichsten verringert. Nicht nur bei Zeitungen, auch beim Fernsehen macht sich die wachsende Bedeutung des Internets bemerkbar. Onliner nutzen Fernsehen zu einem Drittel, während bei Offlinern der Nutzungsanteil bei knapp der Hälfte liegt. Die Autoren der Studie rechnen damit, daß die Bedeutung des Internets als Informations- und Orientierungsmedium weiter wächst. Dabei sei eine Generationenkluft zu beobachten.

 

Sprach-Pranger

"Kick it like Beckstein"

Aufdruck auf T-Shirts für Unterstützer des bayerischen Ministerpräsidenten im "Team Beckstein 08"

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