© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  41/08 03. Oktober 2008

Meldungen

Kirchenoberhaupt: Zuviel Zuwanderung

LONDON. Gegen eine weitere Zunahme der Einwanderung nach Großbritannien hat sich das frühere geistliche Oberhaupt der anglikanischen Weltgemeinschaft, Lord Carey, ausgesprochen. Er sieht den inneren Frieden in Gefahr, wenn die Probleme nicht offen angesprochen werden. Die Zuwanderung von Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen habe ein noch nie dagewesenes Ausmaß erreicht, so der 72jährige evangelikale Kirchenmann, der von 1991 bis 2002 als "Erzbischof von Canterbury" amtierte. Wie die Londoner Zeitung Telegraph berichtet, plädiert Carey für eine offene Debatte über die Probleme der Zuwanderung. Jahrelang sei es unmöglich gewesen, die negativen Seiten anzusprechen, weil man sofort als "Rassist" gegolten habe. Dieser Mangel an Respekt gegenüber unbequemen Ansichten ersticke eine gesunde Debatte im Keim und bereite Extremisten den Boden.

 

CDU-Politiker warnt vor  Verharmlosung der DDR

DRESDEN. Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hat vor einer Verharmlosung der DDR-Diktatur gewarnt. "Wir müssen aufpassen, daß die Wölfe nicht die Geschichte der Lämmer umschreiben", sagte Tillich am Sonntag in Dresden auf der Veranstaltung "Wie schmeckte die DDR? - Wege zu einer Kultur des Erinnerns". Natürlich sei die Erinnerung an damals differenziert, räumte der 49jährige Politiker ein. Es gab in der DDR das private Glück, Freundschaften, an die sich jeder gern erinnere. Es sei menschlich, daß man mit größerem zeitlichem Abstand eher an die guten Dinge zurückdenke. "Darüber aber dürfen wir nie das Leid derer vergessen, die unter dem Unrecht der SED zu leiden hatten." In der DDR seien Andersdenkende verfolgt und persönliche Träume und Biographien zerstört worden, sagte der Ministerpräsident.

 

Sigrid Löffler kritisiert hektischen Buchmarkt

BERLIN. Die Literaturkritikerin Sigrid Löffler beklagt eine schädliche Schnelllebigkeit auf dem Buchmarkt. Die Mitbegründerin und scheidende Herausgeberin der Monatszeitschrift Literaturen sagte vergangenen Freitag im Deutschlandradio Kultur: "Der Buchmarkt sägt sich den Ast ab, auf dem er selber sitzt." Es herrsche eine derartige Hektik, daß in den Buchhandlungen im Herbst bereits die Bücher aus dem Frühjahr nicht mehr vorrätig seien. Diese Entwicklung gehe am Leser und den Bedürfnissen der Käufer vorbei, sagte Löffler. Die 66jährige gibt zum Jahresende ihre Führungsposition bei Literaturen auf. Löffler hatte dem Verlag eine Boulevardisierung vorgeworfen. Sie befürchte, daß die Zeitschrift in ein Service-Magazin umgewandelt werde, das sich am Mainstream orientiere.

 

Jeder Fünfte hat 2008 noch kein Buch gelesen

BERLIN. Jeder fünfte Deutsche (20 Prozent) hat in diesem Jahr nach eigenen Angaben noch kein Buch gelesen. Nach dem Ergebnis einer von der Bild am Sonntag in Auftrag gegebenen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid lesen Frauen und Westdeutsche häufiger Bücher als Männer und Mitteldeutsche. Mehr als vier Fünftel (86 Prozent) der deutschen Frauen sagten, sie hätten in diesem Jahr schon mindestens ein Buch gelesen. Bei den Männern waren es nur 74 Prozent. 81 Prozent der Westdeutschen, aber nur 77 Prozent der Mitteldeutschen geben an, 2008 ein Buch gelesen zu haben.

 

Sprach-Pranger

"Einladung zum V-Day"

Informationstag zum Thema "Reale Vorteile durch virtuelle Maschinen" der in Tübingen ansässigen Firma transtec AG, die Informationstechnologie (IT) herstellt und IT-Lösungen anbietet.

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