© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  42/08 10. Oktober 2008

Zitate

"Der CSU ist etwas unterlaufen, was einer Volkspartei nur zum Preis schärfster Strafe passieren darf: Sie hat das Lebensgefühl zu vieler Menschen nicht mehr erreicht."

Reinhold Michels in der "Rheinischen Post" vom 29. September

 

"Ein Desaster für die CSU. Eine Revolution war es aber nicht. Tatsächlich sind die enttäuschten Wähler von der CSU ins jetzt viel zitierte 'bürgerliche' Lager gegangen: zu den Freien Wählern und zur FDP. Die Botschaft an die CSU: Wir bleiben konservativ, aber es geht auch ohne Euch."

Hans Tschech, Publizist, im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios vom 30. September

 

"Die deutsche Öffentlichkeit glaubt, daß die Deutschen von Anschlägen verschont bleiben, solange die Bundeswehr in Afghanistan möglichst wenig tut. Das ist falsch. Al-Qaida und die Taliban zielen auf die schwächsten Glieder der Kette, also auf solche Truppengeber, die am meisten Zweifel an diesem Militäreinsatz zu haben scheinen."

Ahmed Rashid, pakistanischer Journalist und Terrorexperte , in der "Zeit" vom 1. Oktober

 

"Ich kann einfach nicht verstehen, daß deutsche Politiker nach all den schrecklichen Ereignissen der Vergangenheit unsere Soldaten so leichtfertig in einen Krieg schicken, der mit Sicherheit kein Verteidigungskrieg ist. Nur Verteidigungskriege sind nach unserer Verfassung zulässig - und auch das nur im äußersten Notfall."

Jürgen Todenhöfer , Ex-CDU-Politiker und Buchautor, am 6. Oktober gegenüber süddeutsche.de

 

"Wer die Ohren aufmacht, spürt die Unzufriedenheit vieler Menschen, die keine rechten oder linken Extremisten wählen würden und sich doch von den traditionellen Parteien verabschiedet haben. Eine unzufriedene Mitte, die gut für sich selber sorgen könnte, wenn man sie denn in Ruhe ließe. Familienväter und -mütter, die sich durch immer mehr Vorschriften gegängelt und immer höhere Steuern ausgepreßt fühlen. Sie haben andere Sorgen als die talkende Klasse mit ihrem nervigen Wir-retten-die-Welt-Gerede. Vielleicht ist es nur eine kleine Gruppe innerhalb der großen Zahl der Nichtwähler. Aber sie existiert und weiß nicht, wohin mit ihrem bürgerlichen Groll. In den Niederlanden gelang es Pim Fortuyn im Jahr 2002, diese Unzufriedenen zu mobilisieren. In Deutschland wurde er als Rechtspopulist hingestellt, doch Fortuyn war eher radikaler Liberaler. Seine islamkritische Haltung hatte nichts mit Ausländerfeindlichkeit zu tun, sondern war eine Verteidigung der Freiheit gegen das Vorrücken bigotter Intoleranz."

Michael Miersch, Publizist, in der "Welt" vom 6. Oktober

 

"Ich beteilige mich nicht am Krieg um Worte, der gerade stattfindet. Für uns ist das in Afghanistan Kampf, und wenn sie Kampfgeschehen haben, dann geht es um kriegerische Handlungen. Und so beschreibt man das wohl am besten."

Ulrich Kirsch, Oberstleutnant und stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Bundeswehrverbandes, am 7. Oktober gegenüber stern.de

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen