© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  43/08 17. Oktober 2008

Meldungen

Erste Che-Guevara-Büste Europas steht in Wien

WIEN. Im Wiener Donaupark ist die erste Büste des lateinamerikanischen Revolutionärs Ernesto ("Che") Guevara in einer europäischen Stadt enthüllt worden. Die 70 Zentimeter hohe Bronzebüste stammt von der Künstlerin Gerda Fassel, finanziert wurde sie mit Spendengeldern, die ein Prominentenkomitee unter Beteiligung der österreichischen Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek gesammelt hatte. Enthüllt wurde das Denkmal vergangenen Donnerstag von dem sozialdemokratischen Wiener Bürgermeister Michael Häupl. "Ich hoffe, Sie tragen ein kleines Stückchen Che Guevara in Ihrem Herzen mit nach Hause", grüßte Häupl die Anwesenden, darunter vornehmlich Altersgenossen Che Guevaras (1928-1967) und diplomatische Vertreter Kubas, der Dominikanischen Republik, Ecuadors und Argentiniens. Unterdessen kritisierten Vertreter der ÖVP und der FPÖ die Aufstellung der Büste. Es verwundere, wenn Häupl einen Gewalttäter ehre, der unzählige Menschenleben auf dem Gewissen habe, sagte FPÖ-Gemeinderat Toni Mahdalik. ÖVP-Landesgeschäftsführer Norbert Walter erklärte: "Der merkwürdige Kult um Che Guevara und die Stilisierung zum Popstar und zur Projektionsfläche stalinistischer Träumereien hat auch vor dem Bürgermeister nicht haltgemacht." Che Guevara stammt aus einer bürgerlichen argentinischen Familie. In der zweiten Hälfte der 1950er Jahre führte er gemeinsam mit Fidel Castro die kubanische Revolution an. 1967 wurde er in Bolivien erschossen.

 

Großes Interesse an elektronischen Büchern

Stuttgart. Eine Mehrheit der Leser ist laut einer Umfrage des Literaturportals LovelyBooks offen für neue elektronische Lesegeräte. 85 Prozent der rund 600 Befragten würden einen E-Book-Reader nutzen, um elektronische Bücher zu lesen, teilte das Portal am Dienstag in Stuttgart mit. 57 Prozent gaben an, sich einen E-Book-Reader kaufen zu wollen. 47 Prozent forderten jedoch auch, das Gerät müsse einfach zu bedienen sein und komfortables Lesen ermöglichen. 72 Prozent der Befragten würden für ein elektronisches Lesegerät bis zu 200 Euro ausgeben. 81 Prozent sind der Meinung, das elektronische Buch müsse günstiger angeboten werden als die gedruckte Version. Nur ein Prozent glauben, daß das gedruckte Buch vom E-Book verdrängt wird. LovelyBooks hat nach eigenen Angaben rund 15.000 Mitglieder. Literaturfans können bei dem Portal ihr virtuelles Bücherregal einrichten, sich online mit anderen Lesern sowie Autoren austauschen und Rezensionen schreiben.

 

Fotograf Gursky erhält Goslaer Kaiserring

GOSLAR/KREFELD. Der in Düsseldorf lebende Fotokünstler Andreas Gursky ist mit dem Goslarer Kaiserring 2008 ausgezeichnet worden. Der nicht mit einem Geldpreis dotierte Kaiserring zählt zu den wichtigsten Kunstpreisen Deutschlands. Die Preisträger bekommen einen goldenen Ring, der dem Siegelring Kaiser Heinrichs IV. nachempfunden ist. Zur Entscheidung für Andreas Gursky hieß es von der Jury, seine Fotografien "sprengen die verengte Perspektive des individuellen Betrachters" und seien "Fiktionen auf der Grundlage von Fakten". Gursky erhielt die Auszeichnung vergangenen Sonnabend während einer Feierstunde in der historischen Goslarer Kaiserpfalz. In den Krefelder Museen Haus Lange/Haus Esters werden derzeit gerade rund 130 kleinformatige Aufnahmen gezeigt, dazu sieben Großformate. Die Ausstellung ist bis zum 25. Januar 2009 täglich außer montags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

 

Sprach-Pranger

"young academy rostock"

Neugegründetes Zentrum für musikalisch Hochbegabte an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock

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