© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  44/08 24. Oktober 2008

Zeitschriftenkritik: Komma
Landnahme
Werner Olles

Komma, das monatlich erscheinende "Magazin für christliche Kultur", gehört nicht zu jenen religiösen Erbauungsblättchen, die sich der politischen Korrektheit verschrieben haben und vor lauter Toleranz nicht mehr wagen, die Feinde und Gefahren beim Namen zu nennen, die das einstmals christliche Abendland heute bedrohen. Ganz im Gegenteil sorgen Redaktionsleiter Michael Müller und Autoren wie Stephan Baier, Guido Horst, Christa Meves, Wolfgang Ockenfels und Gabriele Gräfin Plettenberg mit jedem neuen Heft für frischen Wind in der verkrusteten christlichen  Medienlandschaft.

Das Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe (52/08) setzt sich mit der Islamisierung Europas und der Naivität und Feigheit auseinander, mit der die politische Klasse auf diese größte Herausforderung seit dem Ende des Kommunismus reagiert. Zusehends schleiche sich das islamische "Rechtssystem", die Scharia, wie eine Schlange bei uns ein, schreibt Michael Müller in seinem Editorial. Das Thema Islam interessiere die meisten nur, wenn - wie bei Terrorismus, "Ehrenmorden" oder Messerstechereien - Gewalt im Spiel ist. Tatsächlich gehe es jedoch um Ideologien, Imame, Muslimbruderschaften und die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib), die der türkischen Regierung untersteht. Ziel  der Dititb ist die Islamisierung der durch die islamisch-türkische Landnahme überfremdeten Staaten und die Einführung der Scharia.

Daß dies keine Fiktion ist, macht Udo Ulfkotte in seinem Beitrag "Die Scharia, das Rechtssystem der Beduinen erobert Europa" klar. Danach fordern Moslemverbände in Norwegen harte Strafen gegen Homosexuelle und haben allen Ernstes dem europäischen Fatwa-Rat die offizielle Frage vorgelegt, ob sie Schwule gemäß der Scharia auf der Straße erschlagen dürfen. In immer mehr europäischen Staaten wird inzwischen gemäß der Scharia die Vielehe gestattet, die in Europa eigentlich verboten ist. In Großbritannien wurden Schüler im Frühjahr 2007 offiziell darauf hingewiesen, ihre Blicke in Anwesenheit von Muslimen von diesen abzuwenden, weil sich diese sonst "beleidigt" fühlen könnten. Britische Polizisten müssen seit Februar 2008 Koran-Unterricht nehmen und die Grundzüge der Scharia lernen. In Schweden fordert der dortige Muslimverband von den Behörden zinslose Darlehen für den Bau von Moscheen und einheitliche Schulklassen in öffentlichen Schulen für islamische Kinder, die dann von einem Imam unterrichtet werden.

Was dabei auffällt, ist der fehlende öffentliche Aufschrei über diese Unverschämtheiten und Zumutungen islamischer Funktionäre. Der blieb selbst aus, als der Schauspieler Hannes Jaennicke in einem TV-Beitrag über Indonesien über die dortige Scharia-konforme Sitte berichtete, nach der den vom Aussterben bedrohten Orang-Utans in Übereinstimmung mit dem Koran eine Hand abgehackt wird, wenn die ihren Müttern geraubten Jungtiere es wagen, ihren neuen Besitzern hungrig ein Stück Obst zu stehlen.

Anschrift: MM Verlag. Goethestr. 5, 52064 Bonn. Das Einzelheft kostet 9 Euro. Internet: www.komma-magazin.de

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