© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  45/08 31. Oktober 2008

Meldungen

Demokraten-Mehrheit im US-Kongreß sicher

WASHINGTON. Während das Rennen um die US-Präsidentschaft trotz guter Umfragewerte für Barack Obama weiter spannend bleibt, zeichnet sich bei der gleichzeitig stattfindenden Kongreßwahl ein Erdrutschsieg für die Demokraten ab. Das schon bisher demokratisch dominierte Repräsentantenhaus mit seinen 435 direkt gewählten Abgeordneten wird komplett neu bestimmt, dazu sind 35 von 100 Senatssitzen zu vergeben. Momentan stellen Demokraten wie Republikaner je 49 Senatoren, hinzu kommen zwei Unabhängige. Die Republikaner müssen 23 Senatssitze verteidigen, die Demokraten nur 12. In Alaska, Colorado, New Hampshire, New Mexico, North Carolina und Virginia könnten diesmal Demokraten gewinnen. Laut einer New York Times-Prognose sind den Demokraten 233 Sitze im Repräsentantenhaus relativ sicher, bei weiteren 31 soll es ein Kopf-an-Kopf-Rennen gegeben. Schon 2006 ging die Wahl mit 235 zu 199 klar für die US-Demokraten aus.

 

Mögliches Attentat auf Barack Obama vereitelt

Jackson. Am 22. Oktober sind in Alamo/Tennessee zwei Weiße festgenommen worden, die zuvor ein Kirchenfenster zerschossen hatten. Laut Angaben des US-Justizministeriums sollen der 20jährige Daniel Cowart aus Bells/Tennessee und der 18jährige Paul Schlesselman aus West Helena/Arkansas im Internet diskutiert haben, 88 Menschen zu erschießen und weitere 14 Afroamerikaner zu köpfen. Als finalen Akt ihres Amoklaufs, der sich auch gegen eine vornehmlich von Schwarzen besuchte Schule richten sollte, wollten sie versuchen, Senator Barack Obama zu töten. Die Zahlen 88 und 14 hätten eine spezielle Bedeutung in der "White Power"-Bewegung, erläuterte Special Agent Brian Weaks. Die beiden, die ihr Auto mit einem Hakenkreuz und rassistischen Aussagen bemalt hatten, müssen sich nun wegen illegalen Waffenbesitzes, geplanten Waffendiebstahls und Drohungen gegen einen Präsidentschaftskandidaten verantworten.

 

Dienstältestem Senator droht Gefängnisstrafe

Juneau. Acht Tage vor den Wahlen in den USA ist der republikanische Senator Ted Stevens wegen Korruption verurteilt worden. Der Politiker aus Alaska wurde für schuldig befunden, den US-Senat über die kostenlose Renovierung seines Hauses und andere Geschenke eines Erdöl-Unternehmers belogen zu haben. Insgesamt soll es sich um 250.000 Dollar gehandelt haben. Der 84jährige Ex-Staatsanwalt ist der dienstälteste republikanische Senator, er wollte sich am 4. November zur Wiederwahl stellen. Ihm droht eine Haftstrafe. Nach ihm ist der Ted Stevens Anchorage International Airport benannt, der Flughafen der größten Stadt von Alaska.

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