© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  47/08 14. November 2008

Zitate

"Was kann ein Abgeordneter vom Druck der Einkommensteuer wissen, wenn er ein Drittel seiner Einkünfte steuerfrei bezieht? Was von den Mißständen der Gesetzlichen Krankenversicherung, wenn er sich selbst privat versichern darf? Was kümmert ihn das Mißverhältnis zwischen fallenden Renten und steigenden Beiträgen, wenn er ein beitragsfreies Altersruhegeld genießt? Wie soll er ahnen, was der Absturz nach Hartz IV bedeutet, wenn er selbst Anspruch hat auf eine großzügig bemessene Übergangsregelung?"

Konrad Adam, Publizist, im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios vom 4. November

 

 

"Wenn die SPD aus dem Zusammenbruch des Ypsilanti-Feldzuges gegen die Vernunft endlich die Lehre zöge, daß eine Arbeitnehmer-Partei keine ökonomisch schädliche Politik machen, also auch nicht mit Linksutopisten und SED-Söldnern paktieren darf, dann hätte Frau Ypsilanti ihrer Partei ungewollt einen Dienst erwiesen."

Reinhold Michels in der "Rheinischen Post" vom 4. November

 

 

"Vielleicht wird nicht der 'böse' Bush, sondern der 'nette' Obama zur wirklichen Bewährungsprobe der deutsch-amerikanischen Freundschaft. Freunde erkennt man bei Sturm und Gegenwind. Nicht im Blitzlichtgewitter."

Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG, in der "Bild" vom 6. November

 

 

"Demokratische Präsidenten dagegen erwiesen sich als echte Retter in der Not. Was Israel in der verzwickten aktuellen Lage braucht, ist eine breite Koalition von Unterstützern, kein Amerika, das Alleingänge sucht. Obama wird für eine solche Koalition werben. Noch ein letztes Argument, warum dieser Wahlausgang für die Juden ein Glück ist: Von nun an können wir jeden Feingeist, der über die 'Israel-Lobby' in Washington schwadroniert, als Rassisten bezeichnen, der etwas gegen Schwarze hat."

Hannes Stein, "Welt"-Korrespondent in New York, in der "Jüdischen Allgemeinen" 45/08

 

 

"Diese Debatte um Sodann, der Bundespräsident werden will, finde ich äußerst fragwürdig. Daß jemand, der niemals Politik studiert hat, seinen Namen für diese Kandidatur hergibt - das kann ja wohl nur ein Witz sein. Es markiert eher den Stellenwert, wo Politik heute gelandet ist: in einer reinen Medienveranstaltung."

Axel Prahl, Schauspieler ("Tatort"), im "Tagesspiegel" vom 8. November

 

 

"Wenn Bewerber wegen möglicherweise fragwürdiger Einschätzungen des Verfassungsschutzes aussortiert werden, bestünde die Gefahr, daß die Wahl durch fehlerhafte Entscheidungen verfälscht wird. Vom bewußten Mißbrauch ganz zu schweigen. Beamtenrechtliche Grundsätze rechtfertigen nicht derart massive und nicht mehr reparable Eingriffe in das Wahlrecht."

Dietrich Murswiek, Staatsrechtler, über eine mögliche Wahlrechtsänderung in Mecklenburg-Vorpommern, die mutmaßlichen Rechtsextremisten untersagt, bei Bürgermeister- und Landratswahlen zu kandidieren, im "Focus" vom 10. November

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