© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  49/08 28. November 2008

Meldungen

London: Atheistische Kampagne angekündigt

LONDON. In London soll im Januar eine Atheismus-Kampagne beginnen. Dann sollen an manchen der roten Stadtbusse statt einer Werbung die Sätze "Es gibt vermutlich keinen Gott. Hört jetzt auf, euch Sorgen zu machen, und genießt das Leben" angebracht werden. Initiatorin der Kampagne ist die 28jährige Fernsehjournalistin Ariane Sherine. Anlaß ihres Protests seien Werbekampagnen christlicher Gruppen. Finanziert werde das Vorhaben mit Spenden. Bislang seien über 107.000 Pfund (126.000 Euro) zusammengekommen, darunter von Wissenschaftlern wie dem Biologen Richard Dawkins, der 2006 mit seinem Buch "Der Gotteswahn" bei Christen und anderen Gläubigen weltweit für Empörung sorgte. Stephen Green von der Organisation Christian Voice warnte: "Die Menschen mögen es nicht, wenn man ihnen Predigten hält." In der US-Hauptstadt Washington läuft bereits seit dem 19. November eine Bus-Aktion der linksliberalen American Humanist Association (AHA) mit einer ähnlich lautenden atheistischen Botschaft.

 

Genozid an Armeniern soll untersucht werden

ANKARA/Eriwan. Die Türkei und Armenien wollen ihre Beziehungen weiter normalisieren. Bei Gesprächen zwischen dem türkischen Außenminister Ali Babacan und seinem armenischen Amtskollegen Edward Nalbandjan in Istanbul verlautbarte, daß die Türkei zur Entsendung eines Botschafters nach Eriwan bereit sei. Allerdings solle noch keine diplomatische Vertretung eröffnet werden. Im Gegenzug müsse sich Armenien bereiterklären, den Vorwurf des Völkermordes an Armeniern im Osmanischen Reich in einer gemeinsamen Kommission untersuchen zu lassen. Beide Länder unterhalten bislang keine diplomatischen Beziehungen. 1915 sollen bis zu 1,8 Millionen Armenier umgekommen sein. Die Türkei spricht lediglich von "kriegsbedingten Ereignissen" mit etwa 200.000 Toten.

 

US-General will mehr Afghanistan-Truppen

KABUL. Die Afghanistan-Schutztruppe Isaf müsse von 50.000 auf 70.000 Soldaten verstärkt werden. Die Sicherheitslage sei "schwieriger und härter" geworden, erklärte der Nato-Oberkommandierende Bantz J. Craddock. Der Aufstand sei heftiger geworden und verlaufe mit höherem Tempo als vor einem Jahr. "Wir haben jeden Tag, jede Woche und jeden Monat mehr Auseinandersetzungen", so der US-General. Die Taliban versuchten mit allen Mitteln, die Aufbauerfolge des neuen afghanischen Staates zu zerstören. Deutschland ist derzeit mit etwa 3.500 Bundeswehrsoldaten am Isaf-Einsatz beteiligt. Nach dem aktualisierten Bundestagsmandat könnten bis zu 4.500 Soldaten entsandt werden.

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