© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/08 12. Dezember 2008

Meldungen

Moschee in München steht vor dem Aus

München. Die im Münchner Stadtteil Sendling geplante Moschee steht offenbar vor dem Aus. Medienberichten zufolge sieht sich der Trägerverein nicht in der Lage, die für den Bau notwendigen zwölf Millionen Euro durch Spenden aufzubringen. Bereits im Sommer hatte es Berichte über Finanzierungsprobleme gegeben (JF 37/08). Zudem wird berichtet, daß die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) von dem Projekt abrückt, da das Konzept der Moschee als zu offen und zu liberal angesehen wird. Laut Süddeutscher Zeitung stößt sich Ditib unter anderem daran, daß in der geplanten Moschee auch auf deutsch gebetet werden solle. Sollte Ditib dem Projekt die Zustimmung verweigern, würden für den Moscheebau keine Zuschüsse aus der Türkei bereitgestellt.

 

Pax Europa wehrt sich gegen Vorwürfe

BERLIN. Die islamkritische Bürgerbewegung Pax Europa (BPE) hat den Vorwurf ihres ehemaligen Präsidenten Udo Ulfkotte zurückgewiesen, sie sei durch "Rechtsextremisten und Radaubrüder" unterwandert worden. Pax Europa lege Wert darauf, sich klar von Rechtsextremisten und Ausländerfeinden abzugrenzen, und werde diese nicht aufnehmen, heißt es in einer Erklärung des Vorstands der Bürgerbewegung. Der gemeinsame Wille aller Mitglieder bestehe darin, "den für jedermann sichtbaren Prozeß einer schleichenden Islamisierung unserer Gesellschaft durch Erhalt und Stärkung unserer demokratischen Grundordnung und ihres Anspruchs auf universale Gültigkeit der Menschenrechte entgegenzuwirken". Ulfkotte hatte Pax Europa in der vergangenen Woche im Streit um angeblich islamfeindliche Karikaturen verlassen und dem Verein vorgeworfen, sich zu einer "Plattform für rechtsradikale Radaubrüder" zu entwickeln. Nach Auffassung der BPE ist Ulfkotte mit seinem Vereinsaustritt jedoch einem Ausschluß zuvorgekommen.

 

Katholiken fordern Islamunterricht

BONN. Das Zentralkomitee der Katholiken (ZdK) hat sich dafür ausgesprochen, an deutschen Schulen Islamunterricht als ordentliches Lehrfach zu erteilen. Der Unterricht müsse in deutscher Sprache erteilt werden, heißt es in einem am Montag vorgestellten Positionspapier des ZdK. Nach Ansicht des Präsidenten der Organisation, Hans Joachim Meyer, seien Moslems "auf Dauer Mitbürger unserer Gesellschaft" und hätten daher ein verstärktes Interesse an einem konfessionellen Religionsunterricht, wie ihn das Grundgesetz vorsehe. Unterdessen kündigte die Landesregierung von Rheinland-Pfalz an, islamischen Religionsunterricht künftig auch in den Klassen fünf bis zehn anzubieten. Bislang wird Islamunterricht in dem Bundesland versuchsweise an zwei Grundschulen in Ludwigshafen und Mainz angeboten.

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