© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/08 12. Dezember 2008

Meldungen

Qualität chinesischer Produkte sinkt weiter

Stuttgart. Der drittgrößte Prüfkonzern der Welt, die aus dem Deutschen Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein entstandene Dekra, hat vor qualitativ immer schlechteren Produkten aus China gewarnt. "Was aus Deutschland kommt, erfüllt bestimmte Mindestanforderungen bei der Qualität. Wenn man sich ansieht, mit welchen Produkten China die Weltmärkte überflutet, dann merkt man schnell, wie wertvoll die deutschen Vorgaben sind", erklärte Dekra-Vorstandschef Klaus Schmidt in der Wirtschaftswoche. Der Preiswettbewerb drücke die Qualität ständig weiter nach unten. "Da muß man sich nicht wundern, daß es zu Skandalen beim Milchpulver oder bei Spielzeugen kommt. Wenn noch weitere Skandale dieser Art folgen, könnte China als führender Produktionsstandort schweren Schaden nehmen", warnte Schmidt. Ebenso katastrophal sei es um die Umwelt bestellt: "In vielen Industrieregionen im Süden scheint aufgrund der Umweltverschmutzung so gut wie nie die Sonne." Auch die Situation in Rußland sei dramatisch. Die Lebenserwartung von Männern sei dort fast 20 Jahre niedriger als in Deutschland. "Das liegt nicht nur am Alkoholkonsum, sondern auch an den mangelhaften Sicherheits- und Umweltstandards in der Industrie", so der Dekra-Chef.

 

Anteil der Einkommen aus Vermögen steigt

DÜSSELDORF. Die Gewinnquote am Volkseinkommen hat in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht. 2007 machten die Einkommen aus Gewinnen und Vermögen netto 34 Prozent des privat verfügbaren Volkseinkommens aus, im ersten Halbjahr 2008 35,8 Prozent. 1960 waren noch 24,4 Prozent, 1990 seien es 29,8 Prozent gewesen, heißt es im Verteilungsbericht des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung. Die Lohnquote ging netto hingegen von 41,2 Prozent auf 39,3 Prozent zurück. Vor 1990 lag sie über 50 Prozent. Dies könne angesichts der Finanzkrise zusätzliche Probleme für die Konjunktur schaffen: "Die unterentwickelte Binnennachfrage wird die nachlassende Auslandsnachfrage nicht kompensieren können. Auch deshalb werden die hohen Gewinne nicht in reale Anlagen reinvestiert", warnte WSI-Ökonom Claus Schäfer. Der WSI-Bericht im Internet: www.boeckler.de/pdf/wsimit_2008_11_schaefer.pdf

 

Opferfest: Qualvolle Schächtungen verboten

Aachen. Anläßlich des in dieser Wochen beginnenden islamischen Opferfestes (Id ul-Adha/Kurban Bayramı) haben Politiker und Tierschützer vor qualvollen Schächtungen gewarnt. Das betäubungslose Schlachten eines warmblütigen Tieres sei in Deutschland grundsätzlich verboten. "Verstöße gegen die bestehenden Gesetze können als Ordnungswidrigkeit oder sogar als Straftat geahndet werden", so der Tierschutzbeauftragte der Unionsfraktion, Peter Jahr. Eine Ausnahmegenehmigung gebe es nur, wenn der Antragsteller nachweisen kann, daß die Vorschriften seiner Religionsgemeinschaft das Schächten zwingend vorschreiben. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte erklärte, es gebe keine nachvollziehbaren Gründe, die Elektrokurzzeitbetäubung, die den Tieren Leiden und Schmerzen erspare, nicht zu akzeptieren. Der Bundestag müsse eine Gesetzesverschärfung beschließen.

 

Zahl der Woche

Bei 28 Euro pro Stunde liegen die Arbeitskosten der deutschen Privatwirtschaft. Dänemark liegt mit 34,30 Euro an der EU-Spitze, gefolgt von Belgien und Luxemburg (32,70) sowie Frankreich (31,30). Spanien (16,40), die Tschechei (7,90) und Polen (6,90) liegen im unteren Bereich.

(Quelle: IMK Report 34/08)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen