© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  04/09 16. Januar 2009

Meldungen

"taz" warnt vor Einfluß von Evangelikalen

BERLIN. Vor dem wachsenden Einfluß der Evangelikalen in Deutschland warnt die linksalternative tageszeitung (taz). Anders als in den USA hätten sich die Evangelikalen in Deutschland "lang abgeschottet und öffentlich wenig eingemischt", schreibt das in Berlin erscheinende Blatt. Doch inzwischen könne von politischer Zurückhaltung keine Rede mehr sein. "Immer lauter mischen sich die Evangelikalen in Debatten und Wahlkämpfe ein, bombardieren Politiker mit Briefen und Fragen", heißt es in einem Beitrag unter der Schlagzeile "Um Gottes willen!" (Ausgabe vom 10. Januar). Die taz schätzt, daß es bis zu 2,5 Millionen Evangelikale in Deutschland gibt: "Hunderte neue freikirchliche Gemeinden, die dem evangelikalen Spektrum zugerechnet werden, haben sich in den vergangenen Jahren gegründet. Viele von ihnen sind deutlich radikaler als die klassischen Freikirchen, die oft bereits im 19. Jahrhundert entstanden sind." Hinzu komme eine unübersichtliche Zahl von Bibelhauskreisen, missionarischen Zentren, evangelikalen Vereinen und Sozialeinrichtungen - von Drogentherapiegruppen auf Bauernhöfen bis zu Armenspeisungen in den Städten. Auch wenn die Bewegung alles andere als einheitlich sei, verbinde die Evangelikalen "der Widerstand gegen einen Zeitgeist, den sie als dekadent und gottlos empfinden". Deshalb stemmten sich die Evangelikalen auch gegen Emanzipation und Evolution, Pornographie, Homosexualität und Islam.

 

Winterakademie zum Thema "Elite"

SCHNELLRODA. Noch vor wenigen Jahren war der Begriff "Elite" tot. Wer ihn dennoch gebrauchte, konnte sicher sein, als ewiggestriger Verächter demokratischer Tugenden gebrandmarkt zu werden. Heute hat er im Bildungsbereich wieder seinen festen Platz: sei es als Elite-Universität oder als Exzellenzinitiative. Gleichzeitig legt die globale Finanz- und Wirtschaftskrise ein Versagen der Eliten nahe, und so zeigt sich ein bekanntes Bild: In Krisenzeiten wächst die Kritik an den Eliten, und der Ruf nach einer neuen wird lauter. Doch in dieser meist billigen Kritik lauern Gefahren, denen insbesondere Rechte und Konservative gern erliegen: moralische Selbstüberschätzung und Unterschätzung des Machtbewußtseins der anderen. Das Institut für Staatspolitik (IfS) widmet dem Thema "Elite" seine 9. Winterakademie (für Teilnehmer unter 35 Jahren), die vom 13. bis 15. Februar in Schnellroda stattfindet. Es referieren unter anderen der Ethnologe Thomas Bargatzky, die Historiker Stefan Scheil und Karlheinz Weißmann, Baal Müller und Götz Kubitschek. Informationen und Anmeldung unter www.staatspolitik.de.

 

Ausstellung zeigt Preußens Kroninsignien

ORANIENBURG. Unter dem Titel "Die preußischen Kroninsignien auf Reisen" zeigt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) ab 18. Januar im Schloß Oranienburg Kostbarkeiten der Gold- und Silberschmiedekunst. Bei der Krönung des ersten Königs in Preußen, Friedrich I. (1657-1713), im Jahr 1701 spielten die Kroninsignien als wichtigste Herrschaftszeichen eine bedeutende Rolle. Zu den bis 13. Juni gezeigten Objekten gehören unter anderem die aus purem Gold gefertigten Krongestelle für Friedrich I. und seine Gemahlin Sophie Charlotte (1668-1705) sowie Reichsapfel und Zepter aus dem späten 17. Jahrhundert. Zu sehen sind außerdem das Reichsschwert und das Kurschwert als Leihgaben des Hauses Hohenzollern.

 

Sprach-Pranger

"Do you speak Daim?""

Motto einer neuen Werbekampagane des in Bremen ansässigen Lebensmittelherstellers Kraft Foods.

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