© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  06/09 30. Januar 2009

Blick in die Medien
Huldigungen
Ronald Gläser

Promi-Geilheit ist auch unter Journalisten weit verbreitet. Viele Kollegen wünschen sich, daß der Glanz eines Barack H. Obama oder einer Katja Riemann oder eines Oliver Kahn auf sie abfällt, wenn sie sich mit ihm öffentlich zeigen oder ablichten lassen. So Margaret Heckel von der Welt. Die Leiterin des Politikressorts  (sieht aus wie Daniel Küblböck) wurde zu "Hart, aber fair" eingeladen. Dort stand sie "zwischen Peter Müller und Renate Künast", berichtete ihre Zeitung am nächsten Tag. Überschrift: "Warum Frank Plasberg besser ist als Anne Will". Das sagt schon alles. Der Beitrag war ein Sammelsurium von Huldigungen ("spannende Sendung", "gut vorbereitet", "alle zufrieden") für den Talkmaster. TV-Redaktionen sollten Heckel einladen, wenn sie auf gute Presse aus sind, mutmaßte die FAZ. Kaum hatte die FAZ dies berichtet, da warf sich Heckel auch noch der Kanzlerin an den Hals. In einem Beitrag über die Frage "Brauchen wir Merkels Konjunkturprogramm?" antwortete sie mit Ja. Jetzt sei der "beste Zeitpunkt" für das Umverteilungsprogramm, findet Heckel. Ob sie auf einen Job als Merkels Pressesprecherin hofft?

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