© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  09/09 20. Februar 2009

Blick in die Medien
Königsweg
Ronald Gläser

War das schön, als das Gericht das Zwangsmonopol der Centralen Marketing-Agentur stoppte! Bauern wurden bis dato gezwungen, Beiträge an die CMA abzuführen, damit Verbandsfunktionäre millionenschwere Werbekampagnen fahren können. Natürlich waren Politiker und Funktionäre traurig über das Urteil - wie immer, wenn sie Macht verlieren. Weniger Macht für Politiker und Verbandsfritzen heißt mehr Freiheit für Bauern und Bürger. Aber unsere Politiker haben sich bereits etwas Neues ausgedacht. Neulich hörte ich im Auto einen Radiowerbespot für Blumen. "Schau mal wieder in den Blumenladen", sagte eine Stimme. Ich traute meinen Ohren kaum, als es danach hieß: "Gefördert aus Mitteln der Europäischen Union." Können die Blumenhändler nicht selber bessere Werbung machen? Muß der Staat das übernehmen? EU-Gelder für Blumenwerbespots sind eine echte Zumutung, aber der Königsweg auch für die CMA: Die Politiker stocken den Etat dieser Werbegemeinschaft mit Steuermitteln auf. Im Zeitalter von Banken-Verstaatlichungen wird das kaum auffallen. Die kommunistische Planwirtschaft rückt immer näher.

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