© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  11/09 06. März 2009

Meldungen

Pentagon: Iran nicht kurz vor Atombombe

WASHINGTON. US-Verteidigungsminister Robert Gates hat Spekulationen widersprochen, der Iran habe ein Nuklearpotential angehäuft, das für den Bau einer Atombombe ausreiche. „Vorerst verfügen sie nicht über die notwendigen Vorräte, in der jetzigen Etappe sind sie von der Waffenherstellung noch weit entfernt“, erklärte der frühere CIA-Direktor im US-Sender NBC. Auch angesichts gesunkener Öleinnahmen habe die internationale Gemeinschaft gute Chancen, im Atomstreit auf dem Verhandlungsweg Erfolg zu haben. Zugleich betonte der Pentagon-Chef aber, daß die von Teheran ausgehende atomare Bedrohung ein großes Problem sei. Neben den UN-Sanktionen gegen den Iran müsse zugleich „die Tür zu einer Kooperation mit den Europäern oder mit uns offengehalten werden“. Der iranische Vizepräsident Gholam Reza Aghazadeh erklärte hingegen erneut, sein Land werde zivile Nukleartechnologien besitzen – egal ob der Westen dies wolle oder nicht.

 

Westen unterschätzt irakischen Widerstand

Beirut/Bagdad. Der libanesische Koordinator der irakischen Widerstandsbewegung, Zafer Mokadem, warnt davor zu glauben, Gruppierungen wie al-Qaida oder die des Muktada al-Sadr machten mehr als nur einen „Bruchteil des Widerstandes“ aus. Der werde vor allem von „der Baath-Partei, Nationalisten, Nasseristen, Kurden und weiteren moslemischen Gruppen“ getragen, erklärte das Mitglied des Politbüros der Baath-Partei – der Ex-Regierungspartei des Irak – in einem Interview mit der Deutschen Militärzeitschrift (DMZ). Die übliche Herausstellung al-Qaidas und al-Sadrs in den westlichen Medien folge dagegen der Strategie der Bagdader Regierung, das wahre Ausmaß des Widerstandes im Land zu vertuschen: „In Wirklichkeit ist die Situation der Regierung al-Maliki viel ernster als dargestellt“, so Mokadem.

 

Werden den Aufstand niemals niederschlagen

OTTAWA/BAGDAD. Der kanadische Premier Stephen Harper glaubt nicht an einen Erfolg der Nato- und Isaf-Missionen in Afghanistan. „Wir werden diesen Krieg nicht gewinnen, indem wir einfach bleiben“, erklärte der konservative Politiker in einem CNN-Interview. „Um ehrlich zu sein, wir werden den Aufstand niemals niederschlagen.“ US-Präsident Barack Obama, der eine Truppenverstärkung fordere, müsse daher Fragen nach einer Erfolgsstrategie und einem möglichen Abzug beantworten. Die Macht in Afghanistan müsse als von Einheimischen kommend wahrgenommen werden, sonst werde es „immer einen bestimmten Grad an Widerstand geben“. Auch werde es dort „in absehbarer Zeit“ keine Demokratie nach westlichem Muster geben.

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