© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  15/09 03. April 2009

Meldungen

Platzeck erinnert an Speziallager in der SBZ

POTSDAM. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hat am Montag dieser Woche Überlebende der sowjetischen Speziallager in der Potsdamer Staatskanzlei empfangen. In den Lagern seien viele Menschen inhaftiert gewesen, die sich den politischen Entwicklungen in der sowjetischen Besatzungszone widersetzt hätten, als Spione verdächtigt oder willkürlich verhaftet worden seien, sagte Platzeck. Der Regierungschef bezeichnete die Lager als „Orte des Schreckens“, die „im kollektiven Gedächtnis der Brandenburger ihren Platz haben“. Nach seinen Worten wurde die Geschichte der Speziallager während der DDR-Zeit unterdrückt und erst danach aufgearbeitet. Deshalb wüßten noch immer zu wenige, daß ehemalige Konzentrationslager im sowjetischen Sektor von der Militäradministration zu Speziallagern umfunktioniert worden seien.

 

Geteilte Meinungen zum Einheitsdenkmal

LEIPZIG. Das in Leipzig geplante Einheits- und Freiheitsdenkmal halten 48 Prozent Einwohner der Stadt für überflüssig, weil es bereits genügend andere Denkmale zur Erinnerung an den Wende-Herbst 1989 gebe. 47 Prozent gaben laut einer Umfrage des Leipziger Instituts für Marktforschung an, für das Einheits- und Freiheitsdenkmal zu sein. Eine Mehrheit bevorzuge den Augustusplatz als Standort für das neue Denkmal. Dort hatten im Wende-Herbst die Montagsdemonstrationen begonnen. Der Bund hat der Stadt für das Denkmal fünf Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Parallel dazu soll auch auf dem Berliner Schloßplatz ein Denkmal entstehen.

 

Lew-Kopelew-Preis für Siegfried Lenz

KÖLN. Der Schriftsteller Siegfried Lenz ist mit dem undotierten Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte ausgezeichnet worden. Mit seinen Werken habe er Generationen von Deutschen Orientierung gegeben, sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) in seiner Laudatio vor etwa 650 Gästen vergangen Sonntag in Köln. Wie kein anderer deutscher Schriftsteller habe Lenz die Bedeutung von Geschichte, Heimat und Gemeinwohl gestärkt. Berühmt wurde der heute 83jährige mit Romanen und Erzählungen wie „Das Feuerschiff“ (1960) und „Deutschstunde“ (1968); zuletzt veröffentlichte er „Schweigeminute“ (2008). Insgesamt sind seine Bücher sind bisher mehr als 25 Millionen Mal verkauft worden. Der im ostpreußischen Lyck geborene Lenz war ein langjähriger Wegbegleiter des russischen Schriftstellers Lew Kopelew (1912–1997).

 

Finanzkrise: Elsässer und Hankel diskutieren

BERLIN. „Werden Millionen arbeitslos?“ – „Kommt eine Hyperinflation?“ – „Wieviel Sozialismus braucht es, um den Kapitalismus zu retten?“ Zur Beantwortung dieser und anderer Fragen unter dem Generalthema „Die Große Krise – Was tun?“ veranstaltet die von dem linken Publizisten Jürgen Elsässer mitbegründete „Volksinitiative gegen das Finanzkapital“ (JF 4/09, 10/09) am 7. April in Berlin eine Podiumsdiskussion, an der neben Elsässer auch Wilhelm Hankel, Finanz- und Währungsexperte und JF-Autor, sowie der frühere DDR-Ökonom und Buchautor Klaus Blessing („Ist sozialistischer Kapitalismus möglich?“) teilnehmen. Die Veranstaltung im Russischen Haus (Friedrichstraße 176-179) in Berlin-Mitte beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt kostet 10 Euro (ermäßigt 5 Euro). Weitere Informationen im Internet unter www.volks-initiave.info

 

Sprach-Pranger

„Würstchen Lunch“

Produktbezeichnung der im ammerländischen Edewecht ansässigen Fleischwarenfabrik Meica

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