© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/09 10. April 2009

Meldungen

Gigantischer US-Etat und Lebensmittelhilfen

WASHINGTON. Der US-Kongreß hat dem gigantischsten Haushaltsentwurf aller Zeiten im Umfang von etwa 3,5 Billionen Dollar (2,6 Billionen Euro) zugestimmt. Nach dem Repräsentantenhaus stimmte vorigen Donnerstag auch der Senat mit 55 zu 43 Stimmen und nur geringen Änderungen für die Vorlage von US-Präsident Barack Obama. Das US-Defizit erreicht damit im kommenden Haushaltsjahr den Rekordwert von knapp 1,85 Billionen Dollar, das sind über 13 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Wegen der Wirtschaftskrise ist inzwischen jeder zehnte US-Bürger auf Lebensmittelhilfe der Regierung angewiesen. Im Januar hätten bereits 32,2 Millionen entsprechende Gutscheine erhalten, teilte das Agrarministerium mit. Im Schnitt seien pro Person knapp 113 Dollar (84 Euro) bezahlt worden. In Obamas Konjunkturprogramm ist nun eine Erhöhung des Lebensmitteletats um 13 Prozent vorgesehen, was bei einem Vier-Personen-Haushalt 80 Dollar entspricht. Im Februar stieg zudem die US-Arbeitslosenquote auf 8,1 Prozent, den höchsten Stand seit der Ölkrise 1973.

 

Prämie soll Rückkehrer zur Ausreise bewegen

TOKIO. In Japan sollen angesichts der Wirtschaftskrise Gastarbeiter und japanischstämmige Rückwanderer aus Südamerika mit Einmalzahlungen von 300.000 Yen (2.191 Euro) zur Abreise bewegt werden. Für jedes mitausreisende Familienmitglied gibt es zusätzlich 200.000 Yen (1.461 Euro) dazu, teilte die japanische Regierung vorige Woche mit. Wer die Ausreiseprämie annimmt, verliert seine Arbeitsgenehmigung und kann nach Japan nur noch besuchsweise einreisen. Seit den neunziger Jahren sind etwa 400.000 Japaner, die zumeist vor und nach dem Zweiten Weltkrieg nach Südamerika ausgewandert waren, wegen der dortigen Wirtschaftsmisere und des politischen Chaos in ihre alte Heimat zurückgekehrt. In Brasilien leben derzeit noch etwa 1,5 Millionen Japaner. Es ist die größte Gemeinschaft außerhalb Japans. Der japanischstämmige Naturwissenschaftler Alberto Kenya Fujimori war von 1990 bis 2000 sogar Staatspräsident von Peru.

 

Stadler neuer BZÖ-Chef in Niederösterreich

Sankt Pölten. Der ehemalige Volksanwalt Ewald Stadler (JF 16/05) ist vorigen Freitag zum neuen Obmann des von Jörg Haider gegründeten Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) in Niederösterreich gewählt worden. Der 47jährige Nationalratsabgeordnete war von 1998 bis 2001 FPÖ-Landesparteivize in Niederösterreich. Stadler ist zudem als BZÖ-Spitzenkandidat für die Europawahl im Gespräch. Haiders Nachfolger an der BZÖ-Bundesspitze soll am 26. April auf einem Bundeskonvent in Linz gewählt werden.

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