© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/09 10. April 2009

Meldungen

Zwei Drittel glauben an ein Leben nach dem Tod

BERLIN. Laut dem von der Bertelsmann-Stiftung entwickelten „Religionsmonitor“ glauben zwei Drittel der Bundesbürger an ein Weiterleben nach dem Tod, sei es durch Auferstehung, Unsterblichkeit der Seele oder Wiedergeburt. Zu diesem Ergebnis kommt eine quantitative Erhebung von Ende 2007, für die 21.000 Menschen repräsentativ befragt wurden und die jetzt erstmals publiziert wird („Woran glaubt die Welt?“, hrsg. Bertelsmann-Stiftung. 788 Seiten mit CD-ROM, 49 Euro). Dabei nimmt Deutschland im internationalen Vergleich unter den westlichen Industriestaaten einen mittleren Platz ein. In Frankreich, Australien oder Großbritannien ist der Glauben an ein Leben nach dem Tod ähnlich weit verbreitet. Etwas lebendiger ist der Auferstehungsglaube in Schweiz und Österreich, stärker ausgeprägt in Italien oder Polen und besonders in den USA. Signifikante Unterschiede zeigen sich zwischen den einzelnen Religionen in Deutschland sowie zwischen Ost und West. Während in Mitteldeutschland nur etwa 40 Prozent an ein Weiterleben nach dem Tod glauben, sind es im Westen drei Viertel aller Befragten. Unter den evangelischen Kirchenmitgliedern lehnen 30 Prozent den Auferstehungsglauben ab, bei den Katholiken sind es 15 Prozent.

 

20. Juli 1944: Aus dem Geist Preußens

PARIS. Nachdem Bryan Singer und Tom Cruise die Brüder „Stauffenbörg“ dem Hollywood-Publikum erfolgreich als Action-Helden verkauft haben, würdigt die neue Ausgabe der französischen Zeitschrift La Nouvelle Revue d’Histoire den Widerstand „aus dem Geist Preußens“ und des geheimen Deutschland mit einem sechsseitigen Essay von Herausgeber Dominique Venner. Den Schwerpunkt des Hefts bildet aus gegebenem Anlaß das Thema „Echte und falsche Katastrophen“. Dazu zählen die Autoren in ihrer Tour de force durch die Menschheitsgeschichte „von Atlantis bis Hiroshima“ nicht nur die mongolischen Eroberungszüge, den Fall Konstantinopels und den Börsenkrach von 1929, sondern auch das Kommunistische Manifest und die Freudsche Psychoanalyse. Zum Mythos von Atlantis, der Weltuntergangsstimmung um das Jahr 1000 n. Chr., dem Erdbeben von Lissabon 1755 oder dem „mörderischen Fortschritt“ folgen so informative wie prachtvoll bebilderte Hintergrundbeiträge sowie ein Interview mit dem renommierten Historiker François-Georges Dreyfus zu der Frage, welcher der drei „europäischen Kriege“ der folgenschwerste gewesen sei. (Antwort: 1870/71.) La Nouvelle Revue d’Histoire ist zu beziehen über: Service abonnements, 88 avenue de Ternes, F–75017 Paris (Internet: www.n-r-h.net).

 

Erinnerung an einen deutschen Exoten

KÖNIGS WUSTERHAUSEN. Seine Bücher tragen Titel wie „Ein afrikanischer Küstenbummel“, „Geschichten aus Australien“, „Australische Skizzen“ und „Im australischen Busch“, „Südsee-Erinnerungen“ oder „Im europäischen Hinterhaus. Reiseskizzen aus dem Orient“, allesamt zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts erschienen und heute nur noch antiquarisch erhältlich. Dabei hätte es ihr Autor, der am 11. April vor hundert Jahren verstorbene Stefan von Kotze durchaus verdient, aus der Vergessenheit geborgen zu werden. Ebendieses Anliegen verfolgt die Stefan-von Kotze-Gesellschaft. (JF 52/07-1/08), deren Internetseite (www.stefan-von-kotze-gesellschaft.de) weitere Informationen zu Leben und Werk des Reiseschriftstellers bietet.

 

Sprach-Pranger

„Engineering the future“

Titel eines Werbefilms und Motto auf dem Geschäftsbericht der in München ansässigen MAN Aktiengesellschaft

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