© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  19/09 01. Mai 2009

Meldungen

Knabe will „Straße der friedlichen Revolution“ 

OSNABRÜCK. Der Historiker und Direktor der Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, hat beklagt, daß die Geschichte der DDR an deutschen Schulen mangelhaft gelehrt wird. Es sei ein „Versäumnis der Bildungspolitik“, daß in den Lehrplänen die DDR „nur am Rande abgehandelt wird“, sagte Knabe am Montag der Neuen Osnabrücker Zeitung. Die Staatssicherheit werde in manchen Schulbüchern nicht einmal erwähnt. Für die Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag des Mauerfalls in diesem Jahr hoffe er, daß „wir die Bedeutung dieser friedlichen Revolution endlich angemessen und nicht mehr so stiefmütterlich behandeln“. Er kritisierte, daß es in Deutschland keine einzige „Straße der friedlichen Revolution“ gebe, während im Osten nach wie vor zahlreiche Straßen nach Kommunisten wie Wilhelm Pieck, Otto Grotewohl und Ernst Thälmann benannt seien. „Man muß klarmachen, daß die DDR eine menschenverachtende Diktatur war“, betonte Knabe, aus dessen Feder das 2007 erschienene Buch „Die Täter sind unter uns. Über das Schönreden der SED-Diktatur“ stammt.

 

Kostenlose Online-Bibliothek: „Enteignung“ 

BERLIN. Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) unterstützt den „Heidelberger Appell“ gegen Urheberrechtsverletzungen im Internet. Er nehme die Initiative gegen das kostenlose Herunterladen von Büchern im Internet „sehr ernst“, sagte Neumann der Bild-Zeitung am Montag. Rund 1.300 prominente Autoren und Wissenschaftler, darunter Siegfried Lenz und viele Büchner-Preisträger, wehren sich dagegen, daß der Internetkonzern Google Bücher „ohne Einwilligung der Urheber zum kostenlosen Herunterladen im Internet“ bereitstellt. Neumann kündigte an, er werde sich für internationale Vereinbarungen zum Schutz der Urheberrechte einsetzen. Der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien, Hans-Joachim Otto, warnte ebenfalls in der Bild vor einer „kalten Enteignung von geistigem Eigentum“. „Mit einer Null-Cent-Mentalität wird jede Kreativität zerstört“, sagte der FDP-Politiker.

 

Schriftstellerverband kritisiert Google  

HERNE/HILDEN. Schriftsteller aus Nordrhein-Westfalen haben das „Vergoogeln“ von Büchern kritisiert. Google als Betreiber von Suchmaschinen sei dabei, sich die Weltliteratur einzuverleiben, heißt es in einer am Montag in Herne veröffentlichten Mitteilung des Verbands Deutscher Schriftsteller (VS). Alle in amerikanischen Bibliotheken befindlichen Bücher, auch die deutschsprachigen, würden ohne Erlaubnis gescannt, digitalisiert und ins Netz gestellt. Das sei bereits mit mehr als 15 Millionen Büchern geschehen. Die Verfasser der Werke, also die Rechteinhaber, sollten mit einer Minimalpauschale „ausgezahlt“ werden und verlören dadurch ihre Urheberrechte, damit auch den Anspruch auf ein angemessenes Honorar. In Nordrhein-Westfalen sind derzeit 555 Schriftsteller Mitglied im VS.

 

Auflage der JF steigt auch 2009 weiter

BERLIN. Für das erste Quartal dieses Jahres hat die JUNGE FREIHEIT nach Angaben der unabhängigen Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) einen deutlichen Zuwachs erzielen können. So ist die verkaufte Auflage gegen den Branchentrend auf jetzt 16.790 Exemplare gestiegen. Das entspricht gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres einem Zuwachs von fast 7 Prozent.

 

Sprach-Pranger

„Flowers to go“

Name eines Blumengeschäfts in Pfullingen, das zum Gomaringer Blumenlädle gehört

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