© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  20/09 08. Mai 2009

Meldungen

Rostock erinnert an Walter Kempowski

ROSTOCK. Zum Gedenken an Walter Kempowski (1929–2007) hat seine Geburtstadt Rostock einen Uferabschnitt im Stadthafen nach dem Schriftsteller benannt. Auf der Fußgängermeile direkt am Kai wurde Mittwoch vergangener Woche zudem ein Denkmal für den Rostocker Ehrenbürger enthüllt. Die drei schlanken Edelstahlsäulen, die an Flaggenmasten auf Schiffen erinnern, sind mit Titeln von Kempowskis Hauptwerk, der „Deutschen Chronik“, beschriftet. Die Ehrung an seinem 80. Geburtstag in Rostock hätte Kempowski „sehr gefallen“, sagte die Witwe Hildegard Kempowski. Sie freue sich besonders darüber, daß für das Kempowski-Ufer keine große Straße um-, sondern eine Promenade im Stadthafen neu benannt worden sei. Kein anderer Platz in Rostock sei so eng mit seinem Werk verbunden. „Wir haben Walter Kempowski viel zu verdanken, er hat der Stadt ein literarisches Denkmal gesetzt“, sagte Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos). Deshalb wolle sich die Stadt auch finanziell an der Kempowski-Stiftung beteiligen, die das Haus Kreienhoop im niedersächsischen Nartum als Gedenkstätte und Literaturtreffpunkt betreibt. Der 80. Geburtstag Kempowskis (JF 18/09) ist Anlaß für eine Reihe von Gedenkveranstaltungen, Lesungen und Ausstellungen. So zeigt die Akademie der Künste ab 15. Mai im Kulturhistorischen Museum Rostock Teile der 2007 eröffneten Ausstellung „Kempowskis Lebensläufe“. Dabei verdichten sich die 700 Alltagsfotos und 200 weiteren Dokumente aus Kempowskis Archiven zu einer „Chronik der Deutschen“ im 20. Jahrhundert. Außerdem haben sich unter anderen die Autoren Volker Hage (12. Mai), Max Goldt (18. Mai) und Benjamin von Stuckrad-Barre (9. Juli) zu Lesungen angekündigt.

 

Rosinenbomber fliegt wieder

BERLIN. Mit einem umfangreichen Festprogramm gedenkt Berlin am 12. Mai der Beendigung der Blockade vor 60 Jahren. Auf dem Gelände des Flughafens Tempelhof seien dazu zahlreiche Veranstaltungen geplant, teilte Senatssprecher Richard Meng am Montag in Berlin mit. Nach ersten Zeremonien mit geladenen Gästen, darunter 120 Veteranen, lädt ab 14 Uhr ein Tag der offenen Tür mit einem Musik- und Bühnenprogramm zum Besuch auf das Flughafengelände ein. Als besonderes Höhepunkt soll ein Rosinenbomber mit dem Luftbrücken-Veteranen Gail Halvorsen etwa 1.000 Care-Pakete mit Süßigkeiten abwerfen, die von Berliner Schulkindern aufgefangen werden.

 

Ausstellung zu Andreas Hofer

INNSBRUCK. Das diesjährige zweihundertste Gedenkjubiläum an den von Andreas Hofer angeführten Tiroler Freiheitskampf des Jahres 1809 gegen die Fremdherrschaft Napoleons (JF 9/09) bildet den Hintergrund für eine große Ausstellung, die das Tiroler Landesmuseum in Innsbruck unter dem zeitgeistschnittigen Titel „Hofer Wanted“ bis zum 15. November zeigt. Laut Selbstbeschreibung begibt sich die Schau auf Spurensuche nach dem Menschen hinter dem Helden, der heute für vieles vereinnahmt wird: mal als Märtyrer für die Freiheit Tirols, Kaisertreuer, deutscher Nationalheld, heimattreuer, gottesfürchtiger Österreicher oder Symbol für den Südtiroler Freiheitskampf, mal als Souvenir und als Werbeträger für Feigenkaffee, Schokolade, Bier oder Käse. Geöffnet ist die Ausstellung täglich außer montags von 9 bis 18 Uhr. Die Eintrittskarte (gilt für alle Tiroler Landesmuseen) kostet 8 Euro. Internet: www.tiroler-landesmuseen.at.

 

Sprach-Pranger

„Daily Brain statt Daily Soap“

Werbespruch für eine Plakataktion der Münchner Volkshochschule

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