© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  21/09 15. Mai 2009

Zitate

„Und das sage ich jetzt bar jeder Schadenfreude: Ich glaube, daß die ostdeutschen Länder besser als viele westdeutsche für die Bewältigung der Krise aufgestellt sind. Das hängt mit unserer breiter aufgestellten, kleinteiligeren Wirtschaftsstruktur zusammen. Und: Aus den turbulenten neunziger Jahren ist ein Erfahrungsschatz im Umgang mit Krisen vorhanden.“

Reiner Haseloff, CDU, Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, in der „SuperIllu“ vom 7. Mai

 

„Sie sind wie fades Fast Food: modern, sauber, alle Standards erfüllend und nichts drin. Die jetzigen Grünen sind Kapitalismus light, Sozialismus light, Integration light, Bildung light, Renten light, Zukunft light. Die Grünen gehen mehr und mehr an der Realität vorbei. Sie scheinen sich im wesentlichen nicht mehr für die Menschen und deren tägliches Leben zu interessieren. Sie sind eine westdeutsche, eine teutonische Mittelschichtpartei für die Jahrgänge des mittleren Alters.“

Bettina Röhl, Publizistin, im Portal „Welt-online“ vom 10. Mai

 

„Die DDR-Vergangenheit polarisiert. Weil die meisten Ostdeutschen die Kritik am System als Kritik an ihrem selbstgewählten Lebenskonzept deuten. Das ist Angela Merkel bewußt. Deshalb wählt sie ihre Worte mit Bedacht. Vielleicht sogar jene, mit denen sie ausgerechnet im ehemaligen Stasi-Gefängnis bekennt, daß auch sie mal von der Staatssicherheit angeworben werden sollte. Da gibt sie mehr von sich preis, als sie muß. Die Genugtuung der einen wiegt das Befremden der anderen auf. Man könnte es Taktik nennen.“

Matthias Schlegel, Politik-Redakteur, im „Tagesspiegel“ vom 10. Mai

 

„Der Wille, alles wieder aufzubauen, liegt im deutschen Wesen. Es ist eben anders als bei vielen Südländern, die sich hinsetzen und Karten spielen. Wozu arbeiten, wenn man den Feierabend genießen kann? Die Deutschen ‘schaffen’ einfach. Die harte Arbeit sitzt den Deutschen im Blut.“

Alexander Demandt, Historiker, in der Zürcher „Weltwoche“ 19/09

 

„Fast alle Abgeordneten sind lange vor dem Wahltermin faktisch gewählt. Dafür sorgen die Parteien mit ihren Wahllisten, die den Bürgern keine Wahl lassen. Und wer die Regierung dann bildet, entscheiden Parteiführungen nach der Wahl im Wege von Koalitionsrunden über die Köpfe der Wähler hinweg. Es ist nicht einmal sicher, daß die Partei mit den meisten Stimmen an der Regierungsbildung beteiligt ist. Das heißt, der Wähler weiß gar nicht, zu welcher Regierungsbildung seine Stimme letztlich führt. Damit ist die Mindesanforderung der Demokratie nicht erfüllt. Jubiläum oder nicht: Ich möchte die Diskussion anstoßen, ob wir überhaupt eine Demokratie haben.“

Hans-Herbert von Arnim, Staatsrechtler, am 11. Mai gegenüber der „Stuttgarter Zeitung“

 

„Kommunismus ist schön. Aber wenn man nicht beten kann, soll man den Weg in Richtung Kommunismus nicht beschreiten.“

Peter Sodann, Schauspieler und Bundespräsidenten-Kandidat der Linken, im Wiener „Standard” vom 12. Mai

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