© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  23/09 29. Mai 2009

Zitate

„Die einstigen DDR-Machthaber stahlen sich aus der Verantwortung. Sie deuteten jede Kritik an ihrer Politik als einen Angriff auf ostdeutsche Biographien um und vergifteten damit die Atmosphäre. Sekundiert wurde ihnen von westdeutschen Vereinigungsgegnern, für die der SED-Staat immer das bessere Deutschland gewesen war, schon weil sie ihn selbst nicht ertragen mußten.“

Vera Lengsfeld, CDU-Politikerin, in der „Financial Times Deutschland“ vom 19. Mai

 

 

„Die Hälfte der Amerikaner hat mehr konsumiert, als sie an Einkommen hatte. Sie haben sich beispielsweise deutsche Autos gekauft, und zurück zu uns kamen Lehman-Brothers-Papiere, die heute wertlos sind.“

Hans-Werner Sinn, Chef des Münchner Ifo-Instituts, gegenüber Welt-online am 19. Mai

 

 

„Wenn man wie wir vor den Gefahren eines militanten Islamismus warnt, erntet man den Vorwurf der Ausländerfeindlichkeit. Leider gibt es Vertreter der Amtskirche, die sich hier völlig passiv verhalten und schweigen, wenn das Christentum verhöhnt und verspottet wird. Wenn etwa der Heilige Vater als Affe dargestellt wird und unsere Kirche dazu schweigt, so fehlt ihr eindeutig eine moralische Instanz.“

Heinz-Christian Strache, Vorsitzender der FPÖ, im österrreichischen Wochenblatt „News“ vom 20. Mai

 

 

„Wir sind dabei, das neoliberale Frivolitätszeitalter in Klammern zu setzen, wir schließen die Tore hinter diesem Zeitalter, in dem die Abschaffung des Realen als erste Tugend gepredigt wurde. Dazu gehörte die Entgrenzung aller Skalen nach oben, die grenzenlose Beschleunigung, die grenzenlose Bereicherung, die grenzenlose Erotisierung, die grenzenlose Aufhebung der Distanzen und der grenzenlose Konsum. Das alles sind Aspekte der Gleichsetzung von Dasein und Verbrauch oder von Leben und Stoffwechsel. Was wir durchlaufen haben, war eine Ära, in der eine phantastische Frivolitätsphilosophie an der Macht war.“

Peter Sloterdijk, Philosoph, im „Rheinischen Merkur“ vom 21. Mai

 

 

„Es war nicht nur eine Gudrun Enss­lin, die ‘Faschistenstaat’ schrie. Es waren auch namhafte Geister mit großer Gefolgschaft, die von ihren Schreibtischen aus, ohne Fakten, aber voller Wut, Gift unter die Menschen streuten. Günter Grass, mit Vorurteilen immer schnell auf der Bühne, verkündete damals, die Ermordung von Benno Ohnesorg sei ‘der erste politische Mord in der Bundesrepublik gewesen’. Daß dieser Unsinn jetzt widerlegt ist, verdanken wir einer Kette von Zufällen und gewissenhaften Mitarbeitern der Behörde.“

Helmut Markwort, Chefradakteur, im „Focus“ vom 25. Mai

 

 

„West-Berlin und die Stasi-Unterwanderung wäre zum Beispiel eine systematische Untersuchung wert. West-Berlin ist ein Sonderfall, 1989 war jeder vierte der im Westen aktiven IMs dort eingesetzt. Auch wie die Stasi die Sozialismus-Begeisterung der Linken im Westen nutzte, ist noch wenig aufgearbeitet.“

Georg Herbstritt, Mitarbeiter der Birthler-Behörde, in der „Berliner Zeitung“ vom 26. Mai

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