© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  24/09 05. Juni 2009

Meldungen

Memel als Brücke zu  den baltischen Ländern

MEMEL. Das hehre Prinzip der „Selbstbestimmung“ souverän ignorierend, diktierten die Sieger des Ersten Weltkriegs vor neunzig Jahren in Versailles, daß das deutsche Territorium nördlich der Memel fortan als „autonomes Gebiet“ gelten solle. 1923 annektierte dann Litauen völkerrechtswidrig das „autonome“ Memelland: ein Unrechtsregime, das 1939 mit seiner Wiedereingliederung ins Deutsche Reich endete. Dieses immer noch brisante Stück Zeitgeschichte bleibt bei der diesjährigen Jahrestagung der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung, die in Memel in den Räumen der Universität Klaipeda am 19. und 20. Juni stattfindet, weitgehend ausgespart. Nur ein Referent wagt sich ins Zentrum dieser Thematik vor („Die siegreichen Großmächte und die Zukunft des Memellandes 1919–1925“), zwei Kollegen berühren mit ihren Vorträgen über das deutsch-litauische Schiffahrtsabkommen und die Verfassungskrise von 1931/32 eher Randbereiche. Der Schwerpunkt der von deutschen, litauischen und polnischen Wissenschaftlern bestrittenen Tagung „Memel als Brücke zu den baltischen Ländern“ liegt auf der Kulturgeschichte von Stadt und Region, wobei das Mittelalter und die Frühe Neuzeit starke Berücksichtigung finden sollen.

 

Einweihung eines Denkmals für 1848er

KIEL. Zusammen mit der Kieler Stadtpräsidentin Cathy Kietzer  und dem Präsidenten der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Gerhard Fouquet, wird der Verein „Kiel gelehrtes Erbe“ gemeinsam mit der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte unter Beteiligung Kieler Korporationen am Freitag, den 5. Juni eine Gedenkstele am Verwaltungshochhaus der Universität an der Olshausenstraße einweihen. Sie soll an die Kieler „1848er“ Theodor und Justus Olshausen (1802–1869 und 1800–1882) erinnern, die sich politisch in der provisorischen Regierung in Kiel engagierten. Danach folgt eine Informationsveranstaltung zu 1848 im Audimax. Tatkräftig unterstützt wurde dieses Gedenken auch von der in Davenport im US-Staat Iowa beheimateten American/Schleswig-Holstein Heritage Society, die sich besonders der nach der gescheiterten Revolution von 1848 einsetzenden Auswanderung nach Amerika widmet.

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