© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  26/09 19. Juni 2009

Meldungen

Einheitliche Streßtests für EU-Bankensysteme

PARIS/MAINZ. Führende Ökonomen haben angesichts der Weltfinanzkrise die EU-Staaten aufgefordert, einheitliche Streßtests für ihre Bankensysteme durchführen. Es bestehe „die Gefahr, daß Politiker und Marktteilnehmer sich in einem falschen Gefühl der Sicherheit wiegen“, heißt es in einem in der Financial Times Deutschland veröffentlichten Aufruf von Jean Pisani-Ferry und Beatrice Weder di Mauro sowie weiteren Ökonomen, die dem Pariser Conseil d‘analyse économique bzw. dem deutschen Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung angehören. „Weil die derzeitige Informationslage weiter unzureichend ist und die ausgewiesenen Bilanzen der Institute nicht vertrauenswürdig sind, bleiben große Sorgen über den Zustand von Europas Banken.“ Die Tests sollten „für alle großen Banken Europas gleichzeitig durchgeführt werden, und die Ergebnisse sollten für jede Bank einzeln veröffentlicht werden“. Angesichts der Erfahrung in den USA „erfordern echte Streßtests, daß die politischen Entscheidungsträger bereitstehen, um unverzüglich sagen zu können, wie sie mit insolventen Kreditinstituten verfahren werden“.

 

9,6 Milliarden Euro an Kirchensteuern gezahlt

KÖLN. Die beiden großen Kirchen in Deutschland haben in den vergangenen drei Jahren trotz sinkender Mitgliederzahlen Einnahmezuwächse von teilweise über neun Prozent erzielt. Die katholische und die evangelisch-lutherischen Landeskirchen erhielten 2008 zusammen über 9,6 Milliarden Euro an Kirchensteuern. Das waren annähernd 780 Millionen Euro mehr als 2007. Die 22 katholischen Bistümer bekamen mit knapp 5,1 Milliarden Euro den größten Kirchensteueranteil. „Der größte Batzen davon – fast 546 Millionen Euro – ging an das Erzbistum Köln, die seit langem finanzstärkste Diözese Deutschlands“, heißt es in einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Ursache dafür sei die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt im vergangenen Jahr. Dies führte dazu, daß „mehr Lohn- und Einkommensteuern gezahlt wurden, die wiederum Bemessungsgrundlage für die Kirchensteuern sind“. Man müsse „jedoch kein Prophet sein, um vorherzusagen, daß das Kirchensteueraufkommmen in diesem Jahr aufgrund der Wirtschaftskrise nicht mehr ganz so üppig ausfallen wird“, so das IW.

 

„Umweltprämie“ fördert Koreaner und Japaner

BONN/Eschborn. Der offiziell „Umweltprämie“ genannte staatliche 2.500-Euro-Zuschuß zur Förderung des Pkw-Absatzes hilft vor allem koreanischen und japanischen Autokonzernen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Unternehmensberatung Simon-Kucher, die dazu den Absatz in der relevanten Kleinwagenklasse auswertete. Gewinner der Abwrackprämie ist demnach Kia mit einem Plus von 238 Prozent, gefolgt von Hyundai (+131), einer weiteren koreanische Marke. Es folgen die Japaner Mazda (+60), Subaru (+52) und Honda (+29). Der einzige echte Gewinner unter den deutschen Herstellern ist VW (+25) auf Rang sechs. Bis zum 10. Juni sind im Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (www.bafa.de) 1.578.533 Anträge auf Umweltprämie eingegangen. Es können noch weitere 421.467 Anträge gestellt werden.

 

Zahl der Woche

Lediglich 27 Prozent der weiblichen Führungskräfte in der deutschen Privatwirtschaft leben mit Kindern in ihrem Privathaushalt, nur 47 Prozent von ihnen sind verheiratet. Bei den männlichen Führungskräften haben 40 Prozent Kinder im Haushalt, 67 Prozent sind verheiratet.

(Quelle: DIW-Wochenbericht 23/09)

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