© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  27/09 26. Juni 2009

Meldungen

EU: CDU-Politiker für Stärkung des Deutschen

KÖTHEN. Sachsen-Anhalts Europaminister Rainer Robra (CDU) hat sich für eine stärkere Berücksichtigung der deutschen Sprache innerhalb der Europäischen Union ausgesprochen. Die Förderung der deutschen Sprache bezeichnete er am Samstag auf dem 3. Köthener Sprachtag als einen „zentralen Baustein, um in der Europäischen Union mehr Bürgernähe zu schaffen, um die Akzeptanz der EU zu erhöhen und Wettbewerbsnachteile für die deutsche Wirtschaft zu beseitigen“. Unternehmen dürften nicht benachteiligt werden, weil Ausschreibungen nicht in ihrer Sprache vorlägen. Der Europaminister verwies darauf, daß in den vergangenen Jahren im Sprachgebrauch der europäischen Institutionen eine stetige Abnahme der Verwendung des Deutschen zu verzeichnen gewesen sei. Dabei hätten weit über 90 Millionen Bürger der EU Deutsch als Muttersprache. Sie stellten damit die größte Sprachgruppe innerhalb der Gemeinschaft dar. Dem werde bislang jedoch zuwenig Rechnung getragen, beklagte Robra.

 

Gefangene dürfen Sütterlin schreiben

CELLE. Gefangene dürfen auch Briefe in Sütterlin-Schrift schreiben und empfangen. Nach einem Urteil des Oberlandesgerichts Celle darf die Leitung der Justizvollzugsanstalt Celle (JVA) einen Briefwechsel in der altmodischen Schrift nicht unterbinden, nur weil der Kontrollaufwand größer ist. Das Gericht gab damit der Beschwerde eines Häftlings der Justizvollzugsanstalt Celle statt. Sütterlin sei keine Geheimschrift und könne zudem immer noch „von weiten Teilen der Bevölkerung zumindest gelesen werden“, begründeten die Richter ihre Entscheidung (1 Ws 248/09). Der Schriftverkehr des 37jährigen Gefangenen, der regelmäßig seiner Verlobten schreibt, dürfe nicht gestoppt werden. Die von dem Berliner Grafiker Ludwig Sütterlin entwickelte Schreibschrift war ab 1915 in Preußen eingeführt und dann deutschlandweit 1941 durch lateinische Schreibschrift abgelöst worden.

 

Tagung Arbeitskreis Christlicher Publizisten

FRITZLAR. „Für mich war das himmlische Hausgesetz wichtiger als das Hausgesetz meiner väterlichen Herkunftsfamilie.“ Mit diesem Bekenntnis beschrieb der Ururenkel des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II, Philip Kiril Prinz von Preußen, auf einer Tagung des Arbeitskreises Christlicher Publizisten (ACP) seine persönliche Hinwendung zum christlichen Glauben. Von dem „Johannesempfang“ im hessischen Fritzlar unter Leitung des ACP-Vorsitzenden Heinz Matthias sollten vergangenen Freitag „Impulse für die geistige Auseinandersetzung mit drängenden Fragen der Zeit“ ausgehen. Zu den Referenten gehörten der Ehrenpräsident des deutschen Industrie- und Handelskammertages, Ludwig Georg Braun („Christliche Werte in der modernen Menschenführung“), der Wiener Managementberater und Buchautor Siegfried Buchholz mit einer Analyse zur Entwicklung der Krise im Weltfinanz- und Wirtschaftssystem, der Richter Peter Rohde mit einem Vortrag über den Wert der Familie sowie der Gynäkologe und ehemalige Chefarzt Wolfgang Furch, der einen Überblick über die besorgniserregende Geburtenentwicklung und unverändert bedenkliche Abtreibungspraxis in Deutschland gab. Der parteiunabhängige, konfessionsübergreifende ACP wurde 1972 gegründet und ist unter dem heutigen Namen seit 1979 bekannt. Er gibt sechsmal im Jahr das ACP-Magazin heraus. Bis heute hat er weit über 250 Interviews mit Politikern und anderen Vertretern des öffentlichen Lebens geführt.

 

Sprach-Pranger

„Party oder chillen?“

Werbung der Paderborner Brauerei für ein neues Citrus-Biermix-Getränk

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