© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  30/09 17. Juli 2009

Meldungen

Egon Bahr erhält „Alte-Liebe-Preis“ 2009

CUXHAVEN. Der SPD-Politiker und frühere Bundesminister Egon Bahr hat den diesjährigen „Alte-Liebe-Preis“ des Presseclubs Cuxhaven erhalten. Der 87jährige sei als „Architekt der Ostverträge“ für seinen Beitrag zur Wiedervereinigung geehrt worden. Die Auszeichnung wurde Bahr am Dienstag anläßlich der traditionellen „Ritzebühler Schloßgespräche“ in einem Festakt überreicht. Die Laudatio hielt Bremens früherer Bürgermeister Henning Scherf. Anschließend hielt Bahr eine Rede über die „verfehlte innere Einheit“. Der „Alte-Liebe-Preis“ ist mit 3.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre an Journalisten und Persönlichkeiten der Zeitgeschichte vergeben. Er soll an den ehemaligen Chefredakteur des Cuxhavener Volksblattes Alte Liebe, Wilhelm Heidsiek, erinnern, der am 20. Juli 1944 von der Gestapo festgenommen wurde. Er starb später im KZ Neuengamme. Der letzte Preisträger war 2007 der Schriftsteller Walter Kempowski, der die Auszeichnung wenige Wochen vor seinem Tod entgegennahm.

 

Führungswechsel bei der linksalternativen „taz“

BERLIN. Die scheidende Chefredakteurin der Tageszeitung (taz), Bascha Mika, hat der Redaktion des  linksalternativen Blattes ein „frei flottierendes Bedürfnis nach autoritären, aber unverbindlichen Gesten“ bescheinigt. In einem auf zwei Seiten aufgemachten Abschiedsinterview mit ihrer eigenen Zeitung erklärte die 55jährige vergangenen Sonnabend, sie finde das „merkwürdig gerade bei Leuten, die von sich behaupten, nicht autoritär strukturiert zu sein“. Es gebe diese „seltsame Sehnsucht nach jemand, der führt – aber keine unangenehmen Entscheidungen treffen soll“, sagte Mika. Die in Oberschlesien geborene, 1959 in die Bundesrepublik übergesiedelte Mika verläßt nach 21 Jahren taz-Zugehörigkeit, davon elf Jahre als Chefredakteurin, das Blatt. Die taz habe sich „von einem linksalternativen Projekt in ein modernes Unternehmen verwandelt“, sagte sie in dem Interview. Dennoch sei das Blatt immer noch eine linke Zeitung. Bascha Mikas Nachfolgerin wird Ines Pohl (JF 28/09), die zuletzt als Korrespondentin für die Mediengruppe Ippen (Hessische/Niedersächsische Allgemeine, Münchner Merkur) gearbeitet hatte. Die 42jährige tritt ihren neuen Posten bei der taz kommenden Montag an.

 

Weniger als zwei Drittel sind Kirchenmitglieder

HANNOVER. Weniger als zwei Drittel der Bevölkerung Deutschlands sind Kirchenmitglieder. Wie aus der jüngsten Statistik der EKD hervorgeht, zählen 63,4 Prozent der 82,2 Millionen Einwohner zu Kirchen und Freikirchen. Basis der Erhebung, die vom EKD-Kirchenamt in Hannover veröffentlicht wurde, ist das Jahr 2007. Danach gehören annähernd 25,5 Millionen Bürger zur römisch-katholischen Kirche und 24,8 Millionen zu den 23 evangelischen Landeskirchen. Die orthodoxen Kirchen haben 1,5 Millionen und die evangelischen Freikirchen 328.000 Mitglieder. Hinzu kommen rund 38.000 Angehörige anderer Kirchen. Insgesamt addieren sich alle Kirchenmitglieder auf 52,1 Millionen Bürger. Der Gottesdienstbesuch der evangelischen Kirchenmitglieder bewegt sich auf niedrigem Niveau. Am besten besucht sind die Gottesdienste am Heiligabend mit 37 Prozent. Am Erntedankfest sind 8,1 Prozent in der Kirche anzutreffen, am 1. Advent 5,1 Prozent und am Karfreitag 4,6 Prozent. Normalerweise – gezählt wird am Sonntag  „Invokavit“ – kommen 3,8 Prozent der evangelischen Kirchenmitglieder zum Gottesdienst.(idea)

 

Sprach-Pranger

„Learning to be white – Anti-Rassismus-Training“

Titel eines „Workshops“ vom 24. bis 26. Juli an der Volkshochschule Tübingen

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