© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  31-32/09 24. Juli / 31. Juli 2009

Meldungen

Finanzmarktaufsicht und solide Geldpolitik

LONDON. Der frühere Chef der britischen Finanzmarktaufsicht FSA, Sir Howard Davies, hat die Regulierungspläne der Obama-Administration kritisiert und eine „echte europäische Aufsichtsbehörde“ gefordert. „Die US-Vorschläge waren für mich ziemlich enttäuschend, weil sie die Komplexität der amerikanischen Regulierung nicht reduzieren“, erklärte der Direktor der London School of Economics (LSE) im Wiener Profil. Für Eu­ropa sei ein „einheitliches EU-Regelwerk“ und eine „paneuropäische Finanzmarktregulierung“ notwendig: „Ein Schlüsselpunkt ist, daß die Regulierungssysteme viel besser international koordiniert werden. Denn die großen Finanzfirmen treten ja längst global auf“, erläuterte Davies. Hauptentscheidend sei jedoch eine solide Geldpolitik, denn Regeln allein seien nicht stark genug, um „gegen eine lasche Geldpolitik, die den Markt mit Liquidität überflutet und wo Bankkunden billige Kredite nachgeschmissen bekommen, anzukämpfen. Da kann die beste Finanzmarktpolitik nicht viel ausrichten“, so der LSE-Chef.

 

Keine Osterweiterung der Euro-Zone

LONDON/BRÜSSEL. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) sieht kein baldiges Ende der Finanz- und Wirtschaftskrise. Speziell Osteuropa könnte es noch härter treffen. „Die größten Sorgen machen uns innerhalb der EU die baltischen Staaten in der Reihenfolge Lettland, Litauen, Estland. Danach kommt Ungarn“, erklärte EBWE-Präsident Thomas Mirow in der Wirtschaftswoche. „Außerhalb der EU ist die Lage besonders kritisch in der Ukraine. Und natürlich müssen wir wegen seiner Größe auch immer Rußland im Blick haben.“ Die vom Internationalen Währungsfonds (IWF) angeregte Aufnahme dieser neuen EU-Mitglieder in die Euro-Zone lehnte Mirow ab: „Das ist nicht realistisch, weil selbst ein so schwergewichtiges Währungsgebiet wie die Euro-Zone auf die eigene Stabilität achten muß – die Maastricht-Kriterien bezüglich der Etatdefizite und Inflationsobergrenzen also nicht ignorieren kann.“ Man sollte aber einen konkreten Fahrplan für eine spätere Euro-Einfühung erstellen.

 

Umweltbundesamt warnt vor Zeckengefahr

DESSAU. Anläßlich der sommerlichen Urlaubssaison hat das Umweltbundesamt (UBA) ein Hintergrundpapier mit Gesundheitsratschlägern veröffentlicht. „Der Sommer ist für viele Menschen die schönste Zeit im Jahr. Neben vielen positiven Effekten bringt die sommerliche Wärme mitunter aber auch gesundheitliche Belastungen mit sich“, warnt das UBA. Neben Hitzegefahren, erhöhten Ozonwerten oder krebserregender UV-Strahlung warnt das UBA speziell vor dem zunehmenden Zeckenbefall in vielen Regionen Deutschlands: „Im Sommer können im Wald oder in waldnahen Gärten Krankheiten durch Zeckenbisse übertragen werden. Dazu zählen Borreliose und in manchen Gebieten Deutschlands die Übertragung von FSME-Viren. Diese können eine Entzündung der Hirnhäute oder des Gehirns verursachen.“ Das UBA-Papier „Sommer ohne Sorgen“ im Internet: www.uba.de/uba-info-presse/hintergrund/sommer_ohne_sorgen.pdf

Zecken-Informationen: www.medizin-aspekte.de/03/04/zecken/

 

Zahl der Woche

Rund 822.000 Personen erhielten 2008 Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG). Das waren 16.000 mehr als im Vorjahr. Dafür wurden 2,3 Milliarden Euro ausgegeben. Unter den staatlich Geförderten waren knapp 312.000 Schüler sowie 510.000 Studenten.

(Quelle: Statistisches Bundesamt)

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