© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  31-32/09 24. Juli / 31. Juli 2009

Meldungen

Journalisten-Verband contra Google

BERLIN. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat in der Diskussion um das Urheberrecht gesetzliche Regelungen gegen Google gefordert. „Der Gesetzgeber muß einerseits der Gratis-Kultur des Internets zugunsten der Urheber einen wirksamen Riegel vorschieben und andererseits die Befugnisse des Bundeskartellamtes so ausweiten, daß die Behörde Meinungsmonopole im Internet verhindern kann“, sagte der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken vergangenen Donnerstag in Berlin. Der Verband plädierte für ein gemeinsames Vorgehen von Verlegern, Politik und den Urhebern. Anfang Juni hatten bereits Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) und Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier (SPD) Googles digitale Bibliothek kritisiert. Das Unternehmen will Bücher auch ohne Zustimmung der Autoren online anbieten.

 

Internet: Zuwachs für Nachrichtenseiten

BERLIN. Die deutschen Nachrichtenseiten im Internet haben im ersten Halbjahr 2009 einen neuen Besucherrekord erzielt. Die 20 beliebtesten Seiten verzeichneten zusammen rund 3,1 Milliarden Besuche, wie der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) in Berlin mitteilte. Im Vorjahreszeitraum waren es 2,4 Milliarden. Marktführer war Spiegel Online mit 648,5 Millionen Besuchen zwischen Januar und Juni, gefolgt vom Internetauftritt der Bild-Zeitung mit 542,5 Millionen Besuchern. Für die zweite Jahreshälfte seien wegen der Bundestagswahl weiter steigende Zahlen zu erwarten, sagte Bitkom-Vizepräsident Achim Berg. Als Nachrichtenportale wurden Angebote definiert, die ausschließlich und tagesaktuell über Politik-, Wirtschafts-, Sport- oder Fachthemen berichten und sich von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) prüfen lassen.

 

Evolution: Neandertaler waren zu wenige

BONN/WASHINGTON. Die extrem geringe „Bevölkerungsdichte“ war offenbar für das Aussterben der Neandertaler verantwortlich. Wohl kaum mehr als 7.000 bis allerhöchstens 10.000 dieser frühen Menschen haben in der Spätphase der Neandertaler-Epoche gleichzeitig Europa besiedelt. Dies ist eines der überraschenden Ergebnisse der vom US-Fachjournal Science (Bd. 325, S. 318) veröffentlichten, bisher umfangreichsten Neandertaler-Gen-Studie. Seuchen oder schlechte Ernährungsbedingungen hätten damit ein ganz leichtes Spiel bei der Ausrottung der Neandertaler gehabt, meint der Bonner Urgeschichtler Ralf Schmitz als Mitautor der Studie. Weiterhin belege die Untersuchung erneut, so Schmitz, daß der Neandertaler nicht in die Ahnenreihe heutiger Europäer gehöre. Schon vor rund einem Jahrzehnt hatte ein erster Vergleich zwischen dem Erbmaterial des Namenspatrons aus dem Neandertal mit der DNA moderner Menschen die These bestätigt, daß der Neandertaler einen abgestorbenen Zweig der Evolution darstellt. Damit bekomme auch die heftig diskutierte „Out of Africa“-Theorie neuen Aufwind, wonach der moderne Mensch vor rund 100.000 Jahren aus seiner Urheimat Afrika nach Europa eingewandert sei. Für die jüngste Studie war erstmals Gen-Material von gleich sechs Neandertaler-Skeletten untersucht worden – mit Methoden, „von denen wir vor drei Jahren noch geträumt haben“, wie Schmitz erklärte.

 

Sprach-Pranger

„watch your web“

Motto einer Kampagne des Bundesfamilien- und des Bundesverbraucherschutzministeriums, die Jugendlichen ein Bewußtsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit persönlichen Daten im Internet vermitteln will

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