© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/09 07. August 2009

Meldungen

Großer Ansturm auf US-Abwrackprämie

WASHINGTON. Die am 24. Juli gestartete US-Abwrackprämie für besonders spritschluckende Autos („cash for clunkers“) war innerhalb weniger Tage ausgeschöpft. Das US-Repräsentantenhaus hat daher vorige Woche zusätzlich zu der eingeplanten eine Milliarde Dollar (über 700 Millionen Euro) zwei weitere Milliarden Dollar für das Car Allowance Rebate System (CARS) genehmigt. Das Programm soll bis zum 1. November laufen. Der Erfolg der CARS-Prämie sei „weit über unsere Erwartungen hinaus“ ein Element der Politik zur Überwindung der Rezession, erklärte US-Präsident Barack Obama. Wer die maximal 4.500 Dollar (etwa 3.160 Euro) hohe CARS-Prämie erhalten will, muß ein Auto verschrotten lassen, das unter anderem nicht älter als 25 Jahre ist, nicht nach 2001 gebaut wurde und laut US-Pkw-Norm über 13 Liter pro 100 Kilometer verbraucht. Das Altauto muß wie in Deutschland mindestens ein Jahr auf den Besitzer zugelassen gewesen sein. Der neue Pkw muß weniger als 10,7 Liter verbrauchen. Sogar der Kauf der beliebten Pickup-Trucks (geländetaugliche Pritschenwagen) wird gefördert: Hier liegt das Verbrauchslimit bei 13 bzw. 15,7 Litern (Large Light-Duty Trucks).

 

Abwrackprämie bringt 2010 Absatzeinbruch

MAINTAL. Der Automobilmarktanalyst Eurotax-Schwacke rechnet wegen den Nachwirkungen der Abwrackprämie für ältere Autos mit einem dramatischen Absatzeinbruch bei Neufahrzeugen ab 2010. Man rechne damit, daß „bei voller Ausnutzung des bisher von der Regierung freigegebenen Budgets bis Ende 2009 das Gesamtvolumen an Neufahrzeugen auf zirka 3,6 Millionen Einheiten ansteigen wird“, erklärten die Analysten. „Ohne die bisher genehmigte Abwrackprämie hätte sich die Zahl der Neuzulassungen unterhalb des Niveaus von 2008 auf 2,8 Millionen Fahrzeugen eingependelt.“ Allerdings seien „bis zu 70 Prozent der 1,4 Millionen Neuwagenkäufe als Mitnahme- und Vorzieheffekte zu werten“. Das Gesamtneuwagenvolumen werde 2010 daher wahrscheinlich auf 2,8 Millionen Autos schrumpfen – 200.000 weniger als ohne die 2.500-Euro-Prämie. Diese sei auch keine „Umweltprämie“, denn auf den Betrieb des Fahrzeuges entfallen rund 70 Prozent der CO2-Emissionen, zirka 30 Prozent auf Herstellung und Verschrottung. „Die CO2-Bilanz zeigt bei einer geschätzten Einsparung von 30 Prozent Kraftstoff bei einer vorzeitigen Verschrottung ein neutrales Emissionsergebnis.“

 

Wer Energie sparen  will, muß schwitzen

BONN. Die Umweltinitiative „Energieeffizienz – jetzt!“ hat trotz der Sommerhitze vor dem Kauf von Raumklimageräten gewarnt. Diese könnten die Stromkosten  um bis zu 300 Euro im Jahr nach oben treiben und die private Ökobilanz entsprechend verschlechtern. In einem heißen Sommer verbrauche ein Klimagerät mehr Strom als ein Kühlschrank im ganzen Jahr. Selbst ein Kompaktgerät der höchsten Effizienzklasse A benötige 460 Kilowattstunden in den heißen Wochen. Wer unbedingt mit Strom kühlen wolle, sollte ein sogenanntes Split-Gerät installieren lassen. Dies besteht aus zwei Apparaten, die innerhalb und außerhalb des Gebäudes angebracht werden. Mehr unter www.energieeffizienz-jetzt.de

 

Zahl der Woche

Auf über 9,1 Milliarden Menschen wird laut einer UN-Prognose im Jahr 2050 die Weltbevölkerung angewachsen sein. In Europa wird die Zahl von 733 auf 691 Millionen zurückgehen, in Asien von 4,1 auf 5,2 Milliarden anwachsen. Afrika verdoppelt seine Bevölkerungszahl auf zwei Milliarden.(Quelle: http://esa.un.org/unpp/)

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