© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/09 04. September 2009 Meldungen Keine Sudetendeutsche Landsmannschaft? PRAG/MÜNCHEN. Das tschechische Innenministerium hat vorige Woche die
Registrierung einer Sudetendeutschen Landsmannschaft in Böhmen, Mähren und
Schlesien (Sudetoněmecké krajanské sdruení v Čechách, na Moravě a ve Slezsku)
abgelehnt. Der Verein habe die Absicht, die tschechische Verfassung und andere
Gesetze zu verletzen, hieß es in der Begründung. Der Gründungsausschuß um die
Politaktivisten Jan inágl, Tomá Pecina und Wolfgang Habermann hatte in seiner
Vereinssatzung unter anderem die Bene-Dekrete zur Vertreibung der
Sudetendeutschen in Frage gestellt und eine Verurteilung von Beteiligten an
damaligen Gewaltexzessen als Kriegsverbrecher verlangt. Die Sudetendeutsche
Landsmannschaft (SL) in Deutschland habe mit der gescheiterten Initiative nichts
zu tun, erklärte der SL-Bundesvorsitzende Franz Pany gegenüber der jungen
freiheit. Die SL ist seit 2003 durch das SKS-Büro in Prag (www.sks-praha.com)
vertreten. Die tschechischen Initiatoren wollen nun vor dem Verwaltungsgericht
gegen das Verbot klagen und sich eventuell auch an den Europäischen Gerichtshof
für Menschenrechte in Straßburg wenden. Neuer Streit zwischen Slowakei und Ungarn PRESSBURG. Nach dem Streit um die slowakische Einreiseverweigerung für den
ungarischen Staatspräsidenten László Sólyom (JF 36/09) bahnt sich ein neuer
Konflikt um eine weitere Denkmalsaufstellung an. Wegen des im August in der seit
1920 geteilten Grenzstadt Komorn (Komárom/Komárno) eingeweiten Denkmals des
ungarischen Königs Stephan I. soll im nördlichen Stadtteil nun ein slowakisches
Nationaldenkmal errichtet werden. Ich schlage vor, der Bürgermeister Komárnos
soll einen Platz für die Errichtung der Statuen von Kyrill und Methodius
finden, erklärte der slowakische Premier Robert Fico. Wir können uns dann dort
mit ungarischen Vertretern treffen. Der ungarische Außenminister Péter Balázs
war am Sonntag erstmals seit Beginn der bilateralen Krise mit seinem
slowakischen Kollegen Miroslav Lajčák zusammengetroffen. Parlamentschef für Anschluß an Rumänien Kischinau. Das neu gewählte moldawische Parlament hat mit Mihai Ghimpu einen Politiker zu seinem Vorsitzenden gewählt, der offen die Wiedervereinigung der früheren Sowjetrepublik mit Rumänien propagiert. Der Chef der Liberalen Partei erhielt 53 von 101 möglichen Stimmen. Die 48 Kommunisten boykottierten die Abstimmung. Das gesamte frühere Bessarabien fiel 1940 durch den Hitler-Stalin-Pakt an die Sowjetunion. Der Süden gehört seit 1945 zur Ukraine. Moldawien selbst wurde 1991 unabhängig. |