© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  41/09 02. Oktober 2009

Rückkehr eines Boxers
Mitfiebern
Curd-Torsten Weick

Das Herz eines Boxers kennt keine Liebe“, sprechsangte Box-Ikone Max Schmeling im Jahr 1930. Man könnte aber auch singen: Der Beruf eines Boxers kennt keine Gnade – vor allem, wenn er nicht im Rampenlicht steht. Das tolle Gefühl hatte Jürgen „The Rock“ Hartenstein letztmalig 1998, als er Deutscher Meister im Supermittelgewicht wurde. Seitdem verlor er Kampf um Kampf und hängte die Boxhandschuhe an den Nagel. Dann schlägt er sich als Türsteher durch, kümmert sich um seine Oma („Hungerkünstler“) und trug sich mit der Idee, es nochmals zu versuchen. Bald darauf begleitete die Kamera von Max Plettau eindrucksvoll den Comeback-Versuch des sympathischen Pfälzer Buben: schweißtreibender Kampf mit dem Sandsack im fahlen Licht des Dachbodens, allein mit sich und dem unbändigen Willen. Anrufe bei Mr. Silverglade – klappt es mit einem Kampf in den Staaten? Der Betrachter fiebert mit. Endlich: Kampf im legendären Blue Horizon in Philadelphia. Ring frei. Cut. Seitdem lebt Hartenstein in Philadelphia, boxt verlustreich, arbeitet mit Erfolg als Personal Trainer und betont: „Mein größter Erfolg im Boxen war meine Frau.“

DVD: „Comeback – Die Rückkehr eines Profiboxers“, wtpFilm, Geiselgasteig, Laufzeit: 76 Minuten. Bonus: 60 Minuten

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