© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  44/09 23. Oktober 2009

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Wenn Politiker Tacheles reden“, JF 42/09

Alle haben die Einwanderungspolitik bestätigt

Wir Deutschen sollten uns langsam mit der Gewißheit abfinden, daß uns Türken und Araber eines Tages erobern werden. Nichts und niemand wird das noch verhindern können. Auch wenn auf Thilo Sarrazin der bekannte Bild-Werbespruch „Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht“ zutrifft und nach allen Umfragen sowie meinen persönlichen Erfahrungen die überwältigende Mehrheit der Deutschen hinter seinen Äußerungen steht, haben sich bei der letzten Bundestagswahl circa sechzig Millionen Deutsche für eine Fortführung der bisherigen Einwanderungspolitik und damit für eine Eroberung Deutschlands durch Moslems ausgesprochen. Nämlich alle CDUCSUFDPSPDGRÜNELINKE- und Nichtwähler. Es soll keiner sagen, er hätte keine Alternative gehabt.

Das wirklich Verhängnisvolle ist, daß bei Beibehaltung dieser Politik eines Tages die Bevölkerungsmehrheit der Moslems eine unumkehrbare Tatsache sein wird. Und gegen deren Folgen sind Wirtschaftskrisen und Bildungsnotstand wahrhaft lächerlich bedeutungslos. Unsere Enkel werden uns eines Tages sehr unbequeme Fragen stellen.

Konrad Schmidt, Steinheim

 

 

Zur Meldung: „Kenan Kolat fordert Feiertag für Moslems“, JF 43/09

Vorschläge für neue Feiertage

Religiöse Feiertage abschaffen! Höchst sinnvoll und sogar notwendig sind hingegen weltanschauungsneutrale Feiertage, welche die immer mehr unterschiedlichen individuellen Menschen integrieren – statt wie bisher spalten! Ein gemeinsamer Anlaß zum Feiern für alle Menschen könnten zum Beispiel sein: „Friedensfest“ (für das bisherige rein christliche „Weihnachten“), Europatag und Tage der Liebe, Gerechtigkeit, Integration, Kulturen, Natur, erneuerbaren Energien, Erde im Weltall.

Reiner Moysich, Karlsruhe

 

 

Zur Meldung: „EU-Vertrag soll Beneš-Dekrete garantieren“, JF 43/09

Peinlich für Tschechei

Die EU erntet jetzt, was sie vor fünf Jahren gesät hat, als sie Tschechien mit seinen „unabänderlichen“ Rassegesetzen kritiklos aufnahm. Dabei ist die vom tschechischen Präsidenten ausgelöste Debatte über tschechische Menschenrechtsverletzungen zu begrüßen. Wenngleich peinlich für die Tschechen, dürfte sie für den Rest aller anderen von Nutzen sein.

Dr. Rudolf Pueschel, Mountain View, USA

 

 

Zu: „Krieg in Afghanistan“ von Peter Scholl-Latour, JF 43/09

Gender-Kampf in Afghanistan

Die Aufgabe der Gründung von Mädchenschulen sowie der Befreiung der afghanischen Frau vom Schleiertragen und von der Dominanz des afghanischen Mannes können deutsche Soldaten (weil zumeist Männer) gar nicht leisten. Daher ist es nur konsequent, die für diese Aufgabe ungeeigneten deutschen Soldaten sofort abzuberufen und zu ersetzen durch frauenbewegte KämpferInnen, die ansonsten bei konsequenter Verfolgung des „Gender“-Weges mit dem Ziel der Schaffung geschlechtsloser Wesen in Europa alsbald arbeitslos dastehen werden.

Joachim Ruhnau, Döttesfeld

 

 

Zu: „Der Befreier Bolívar gerät ins Zwielicht“ von Bodo Bost, JF 43/09

Mexiko gehört zu Mittelamerika

Der Autor schreibt, Mexiko sei ein süd­amerikanischer Staat. Das ist leider falsch! Mexiko gehört mit Grönland, Kanada, den USA und mehreren Inselstaaten zu Nord­amerika. Südlich von Mexiko liegt Zentralamerika, südlich von Panama folgt dann Südamerika. Das sind rein geographische Begriffe. Des weiteren wird Amerika noch anders unterteilt, zum Beispiel kulturell: Lateinamerika meint alle Staaten, in denen überwiegend Spanisch oder Portugiesisch gesprochen wird. Dazu zählt dann auch Mexiko. Hispanoamerika meint die Staaten mit spanischer Sprache, umfaßt also im wesentlichen Lateinamerika ohne Brasilien.

Nahne Bienk, Wiesbaden

 

 

Zu: „Am Rande der Erschöpfung“ von Tobias Westphal, JF 42/09

Erschütterndes Foto-Dokument

Das Foto der drei erschöpften Polizisten nach einem Einsatz im Hamburger Schanzenviertel ist geradezu erschütternd. Da müssen Vollstreckungsbeamte, die nichts weiteres tun, als einen staatlichen Auftrag auszuführen, mittelalterlichen Rittern ähnlich gepanzert werden, damit sie nicht zum Opfer des Mobs werden.

Wie tief ist die öffentliche Moral, der an sich selbstverständliche Respekt vor Amtsträgern gesunken, daß solch ein Schutz notwendig ist. Ich fürchte, den meisten, insbesondere den jüngeren, ist gar nicht mehr bewußt, welch ein Verfall der Staatsautorität sich darin offenbart.

Und das Groteske ist: Diese Polizisten müssen manchmal noch unter Einsatz von Leib und Leben das Grundrecht auf Demonstration auch für die Chaoten schützen, von denen sie als „Bullenschweine“ verhöhnt werden.

Dr. Peter Schade, Tübingen

 

 

Zu: „‘Der Union fehlt der Respekt vor dem Volk’“, Interview mit Karl Feldmeyer und Detlef Kühn, JF 42/09

Nur Druck aus dem Volk hilft

Nicht das Volk, sondern die Medien, insbesondere die elektronischen, entscheiden, wer dieses Land regiert. Die SED/PDS/Linke wäre ohne massive Unterstützung durch die Systemsender ARD und ZDF niemals in den Bundestag oder in westdeutsche Länderparlamente gelangt. Im Umkehrschluß bedeutet das, daß es niemals einer konservativen Gruppe gelingen wird, in diesem System über die Fünf-Prozent-Hürde zu springen, es sei denn, es entsteht im Volk ein so großer Druck, daß die derzeitige politische Kaste hinweggefegt wird. Deswegen ist der Lenin-Spruch („Je schlimmer, desto besser“) wohl die einzige zugleich destruktive wie zukunftsweisende Perspektive. Sarrazin hat ein Thema markiert, das dieser Kaste das Genick brechen kann.

Joachim Reuter, Mönkeberg

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Wenn Politiker Tacheles reden“, JF 42/09

Verdienstkreuz verleihen

Die kenntnisreichen Interviewaussagen Sarrazins sind in ihrer Deutlichkeit schon längst überfällig gewesen. Dies zeigt sich auch in der aktuellen Emnid-Umfrage. Die drangvolle Miß-Integration vieler Muslime darf in Deutschland offensichtlich niemand ungestraft kritisieren. Wahrscheinlich werden diese prophetischen Einschätzungen erst dann gewürdigt, wenn es zu spät ist. Herrn Sarrazin sollte für seine brennende Sorge für den inneren Frieden in unserem Lande und für seinen Mut zu rechtzeitigen Mahnungen das Bundesverdienstkreuz verliehen werden.

Dr. Christoph Wineken, Köln

 

Nun liegt es an uns

Wir erleben historische Tage. Herr Sarrazin hat in Deutschland – gewollt oder ungewollt – Grenzen eingerissen und Tabus gebrochen. Nun liegt es an uns, dieses wiedererlangte Terrain zu besetzen und auszubauen und es nicht dazu kommen zu lassen, daß Multikulti und der Fanatismus der 68er diese Gebiete zurückerobern. Aber die Nachrichten dieser Tage zeigen uns, daß ganz Europa aufgewacht ist und vor den Trümmern der verfehlten Ausländerpolitik steht. Nun muß aufgeräumt werden: konsequent und schnell. Wir sind es unseren Kindern schuldig! Jeder ist gefordert.

Dirk Pöhlmann, Chemnitz

 

Mit Freiheit nicht weit her

Man kann Herrn Sarrazin gar nicht dankbar genug sein für seine Äußerungen. Die fortschreitende Islamisierung der deutschen Gesellschaft trägt schon heute dazu bei, daß keine Nation in Europa so zielgerichtet an der Vernichtung ihrer eigenen Identität und Werte mitwirkt wie die Deutschen.

Selbstverständlich sollte Deutschland, gerade aufgrund seiner Verantwortung, ein weltoffenes und gastfreundliches Land sein. Gast sein bedeutet jedoch, sich den Gepflogenheiten des Gastgebers anzupassen und eben nicht umgekehrt. Dies wird dann zu Problemen und unnötigen Kosten und Belastungen für die gesamte Gesellschaft führen. Und nichts anderes hat Sarrazin sehr klar aufgezeigt. Wenn hierzu dann ein nicht nachvollziehbares öffentliches Kesseltreiben stattfindet, kommt einem in der Tat der Gedanke, daß es mit der grundgesetzlich verbrieften Meinungsfreiheit (als Basis einer funktionierenden Demokratie) nicht weit her ist.

Friedrich W. Balmes, Frechen

 

Warum die Eliten auswandern

Anstatt Herrn Sarrazin einmal zu danken, wird er von den Verfechtern der PC an den Pranger gestellt. Was hierbei besonders auffällt, ist die schamlose Diffamierung, die zugleich ein Signal an alle Bürger sein soll: Wer sich außerhalb des von uns Erlaubten bewegt, wird persönlich niedergemacht. Ich glaube mittlerweile, es soll ein neuer deutscher Mensch geschaffen werden, ein Gutmensch. Und da fragen sich unsere Politiker allen Ernstes, wieso die Eliten auswandern. Sie können froh sein, daß der Mehrheit der Arbeiterschaft die finanziellen Mittel dazu fehlen.

Oliver Fix, Köln

 

Denn wo leben wir eigentlich?

Auch wenn manches strittig sein kann, die Grundaussage Sarrazins ist es nicht – und die meisten Deutschen und selbst integrierte Migranten empfinden es in der Mehrheit genauso, nur traut es sich keiner mehr zu sagen oder nur hinter vorgehaltener Hand. Wo leben wir eigentlich, wenn ich als Deutscher im eigenen Land, ohne zum Dissidenten zu werden, nicht mehr offen meine Meinung sagen kann?

Ralf Meyer, Brühl

 

Lebendige Sprache

Natürlich kann man alles sehr vornehm ausdrücken. Was entsteht dann? Worthülsen, die keiner mehr ertragen kann, und deshalb hören die meisten auch nicht mehr richtig hin. Das wollte Sarrazin wohl vermeiden, daher die lebendige, konkrete Ausdrucksweise. Die muß man wohl aushalten.

Hubert Beckhaus, Wiesenbach

 

Das Glashaus und die Steine

Die gegen Thilo Sarrazin losgetretene Kampagne dürfte auch dem Letzten, der noch glaubte, in einer die Meinungsfreiheit garantierenden Demokratie zu leben, die Augen geöffnet haben. In öffentlichen Verlautbarungen, wie zum Beispiel jüngst zur Eröffnung der Buchmesse in Frankfurt, werden die Verhältnisse in China angeprangert, die fehlende Meinungsfreiheit, die Verfolgung und Diskriminierung von Schriftstellern und Journalisten, die eine eigenständige Meinung vertreten und publizieren.

Mir erscheint das im Hinblick auf unsere Situation reichlich absurd. Weshalb werden bei uns Menschen, die eine von der allgemeinen Sprachregelung abweichende Meinung vertreten, an den Pranger gestellt? Weshalb wird versucht, sie psychisch zu vernichten? Und das noch dazu, wenn sie sich in einer Art und Weise äußern, die in der Bevölkerung eine breite Zustimmung findet? Ich sage bewußt Bevölkerung und nicht Volk, denn auch Teile der integrierten Einwanderer stimmen dem zu, was Sarrazin in dem Interview gesagt hat. Ich denke, am meisten angeeckt ist er mit seinen Worten, die er zur Rolle der mittlerweile in allen Institutionen zu Amt und Würden gekommenen 68ern gesagt hat.

Joachim Mader, Neu-Anspach

 

Aufenthaltserlaubnis befristen

Ich stimme Sarrazin grundsätzlich zu, aber möchte anmerken, daß sich das Ganze nicht nach Muslimen und anderen einteilen läßt. Man sollte grundsätzlich für Zuwanderer nur noch eine befristete Aufenthaltserlaubnis erteilen. Erst nach acht Jahren sollte die Integration geprüft werden. Wer die Bedingungen nicht erfüllt, sollte heimgeschickt werden. Es geht nicht, daß Unmengen an Steuergeldern verschwendet werden an Leute, die ganz grundsätzlich nicht bereit sind sich anzupassen.

Auch sollte man von Unternehmen, die Arbeitkräfte ins Land holen, Mindestlöhne einfordern, da Dumpinglöhne die Sozialkassen belasten und entstehende Kosten von der Allgemeinheit getragen werden müssen. Auch sollte bei Entlassung der Arbeitgeber, der die Leute ins Land geholt hat, zur Kasse gebeten werden, nicht aber die Sozialkassen. Dies würde der Regelung für Privatleute entsprechen, die ausländische Besucher einladen.

Herbert Danz, Steinau

 

Selbstverschuldeter Niedergang

Problematisch wird der Immigrationsdruck dadurch, daß er einhergeht mit dem Versagen der Politik durch die nach dem Krieg selbstverordnete Abkehr von der Bevölkerungspolitik. Es ist praktisch nie eine konzeptionell fundierte Familienpolitik betrieben worden, auf die sich die Noch-Mehrheitsgesellschaft stützen könnte.

Zusammen mit den gesellschaftlich-kulturellen Verwerfungen führt diese Entwicklung, von namhaften Bevölkerungswissenschaftlern vorausgesagt, zu einem langsamen Niedergang des Staatsvolkes, dem es sich schicksalhaft unterwerfen soll, indem man ihm eine multikulturelle Bereicherung suggeriert.

Kurt E. Goldmann, Altenglan

 

Meinungszensur

Wie üblich traben viele tonangebende Printmedien im Fall Sarrazin mal wieder hart in der Spur des den Volksverhetzungsknüppel schwingenden Generalsekretärs des Zentralrats der Juden. Selbst die Frankfurter Allgemeine – in diesen Dingen wie immer nicht Fisch und nicht Fleisch – fordert im Feuilleton dessen Ablösung. Vielen Dank deshalb für die klare Stellungnahme von Thorsten Hinz zu diesem Thema. Es fehlt nicht mehr viel, daß man solche Stimmen als „mutig“ bezeichnen und damit der Meinungsfreiheit in diesem Lande ein vernichtendes Urteil aussprechen muß.

Dr. Günter Gottschlich, Tübingen

 

 

Zu: „Die unversöhnte Republik“ von Michael Paulwitz, 41/09

Nationalfeiertag 9. Oktober

Für den 9. November als Nationalfeiertag gibt es an sich wenig gute Gründe. An diesem Tag hat auch, anders als Paulwitz schreibt, nicht das deutsche Volk als solches gehandelt. Die Maueröffnung war ein Beschluß der DDR-Oberen und der Termin offenbar ein Ausrutscher von Günter Schabowski.

Wenn man in der jüngeren Vergangenheit nach einem Tag Ausschau hält, der als Nationalfeiertag in Frage kommt, so ist es meiner Ansicht nach der 9. Oktober als Tag der Entscheidung auf der Leipziger Montagsdemonstration: „Chinesische Lösung“ oder ein Dammbruch in Richtung Aufweichung der DDR-Strukturen.

Nie vorher und nie danach im Jahre 1989 war die Drohung mit einem Massaker so klar wie an diesem Tag. Nie vorher und nie danach waren so viel Mutkräfte von so vielen Menschen aufgebracht worden, um sich dem Regime zu widersetzen. Wenn man etwas feiern kann als Nation, dann ist es der Mut, den einzelne dieser Nation aufgebracht haben und der einen Weg zu mehr Selbstbestimmtheit und Verantwortung der einzelnen wie – im Prinzip – der Nation ermöglicht hat.

Christian Rummel, Leipzig

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