© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/09 06. November 2009

Meldungen

DIW: Deutschland muß mehr für Forschung tun

BERLIN. Deutschland liegt bei der Förderung von Forschung, Entwicklung und neuen Technologien nur im Mittelfeld. Im jüngsten „Innovationsindikator“ des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) verliert Deutschland einen Platz und kommt damit nur noch auf Rang 9 von 17 führenden Industrienationen. An der Spitze des DIW-Vergleichs stehen die USA, gefolgt von der Schweiz. „Die gravierenden Defizite im Bildungssystem und die Unterfinanzierung von Bildung und Forschung sind ein ernsthaftes Warnsignal an die neue Regierungskoalition“, erklärte DIW-Innovationsexperte Christian von Hirschhausen. „Es muß eine staatliche Innovationspolitik geben, die über die kurzfristigen Konjunkturpakete hinausreicht“, so von Hirschhausen. „An oberster Stelle der Agenda muß die Erhöhung der Ausgaben für Forschung und Bildung stehen. Als Maßstab sollte hier das Zehn-Prozent-Ziel des Bildungsgipfels dienen. Dafür sind erhebliche Mehrausgaben der Unternehmen und des Staates nötig, die bei mindestens 30 Milliarden Euro jährlich liegen dürften.“ Es gebe aber auch Positives zu berichten: Abgesehen von Schweden könne kein Land mit den vorhandenen Forschungsbudgets so viele wirtschaftlich verwertbare Ergebnisse erarbeiten wie Deutschland. Das widerlege das Vorurteil, daß „die Deutschen forschen und andere die Produkte entwickeln“.

 

Pestizide in Gewürzen und Trockenpetersilie

HAMBURG. Die Pestizidbelastung von getrockneten Kräutern und Gewürzen ist weiterhin bedenklich. Mehr als ein Viertel der 37 Proben aus konventionellem Anbau sind laut einer aktuellen Greenpeace-Untersuchung „nicht empfehlenswert“. Besonders belastet sind Paprika- und Currypulver sowie getrocknete Petersilie. Stark belastete Trockenpetersilie der Marke TiP wurde vom Metro-Konzern daher vorige Woche bereits aus dem Sortiment genommen. In verschiedenen Paprika- und Currypulvern wurden gesundheitsgefährdende Wirkstoffe wie das als Nervengift wirkende Chlorpyrifos-Ethyl und das die Fortpflanzung beeinträchtigende Carbendazim gefunden. Selbst das in der EU verbotene Pestizid DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan) wurde in einer Curry-Probe nachgewiesen. „Greifen Sie lieber zu Bioprodukten“, rät Greenpeace-Chemieexperte Manfred Santen. „Bei allen bisherigen Tests weisen sie keine oder nur äußerst geringe Pestizidrückstände auf.“ Auch über 60 Prozent der frischen Petersilie enthalte keine Pestizide.

 

Spritspar-Ratgeber vom Umweltbundesamt

DESSAU. Der Verkehr verursacht in Deutschland etwa ein Fünftel aller nichtnatürlichen Kohlendioxid-Emissionen. Das sind knapp 170 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr, deutlich mehr als die Hälfte davon gehen auf das Konto des Autos. Das Umweltbundesamt (UBA) will daher mit einem kostenlosen Ratgeber zum Energiesparen im Verkehrsbereich beitragen. Auch ohne den Kauf eines sparsameren Neufahrzeugs ließen sich zum Beispiel mit einem veränderten Fahrstil etwa 25 Prozent Kraftstoff einsparen – dadurch hätte ein Durchschnittsfahrer über 400 Euro Benzinkosten weniger. Der UBA-Ratgeber „Sprit sparen und mobil sein“ findet sich im Internet: www.umweltdaten.de/ publikationen/fpdf-l/3705.pdf

 

Zahl der Woche

Mit 284 Euro pro Kopf wurde in der Schweiz 2008 am meisten für das Schienennetz investiert. Österreich lag mit 205 Euro europaweit auf Rang zwei. Es folgten Großbritannien (136), die Niederlande (105) und Schweden (104). In Deutschland waren es lediglich 47 Euro. (Quelle: SCI International)

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